Der
österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Die
Russen bei Mosziska im Rückzuge
Wien,
14. Juni.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Die verbündeten Armeen in Mittelgalizien griffen gestern erneut
an. Die russische Front östlich und südöstlich Jaroslau
wurde nach heftigem Kampfe durchbrochen und der Feind unter den schwersten
Verlusten zum Rückzuge gezwungen. Seit heute nacht sind die Russen
auch bei und südöstlich Mosziska im Rückzuge. 16000 Russen
wurden gestern gefangen.
Unterdessen dauern die Kämpfe südlich des Dnjestr fort. Bei
Derzow südlich Mikolajow schlugen unsere Truppen vier starke Angriffe
blutig ab. Der Feind räumte zuletzt fluchtartig das Gefechtsfeld.
Nordwestlich Zurawno dringen die Verbündeten gegen Zydaczow vor und
eroberten gestern nach schwerem Kampfe Rognzno. Auch nördlich Tlumacz
schreitet der Angriff erfolgreich fort. Viele Gefangene, deren Zahl noch
nicht feststeht, fielen dort in die Hände der Unsrigen. Nördlich
Zaleszczyki griffen die Russen nach 11 Uhr nachts in einer drei Kilometer
breiten Front vier Glieder tief an. Unter großen Verlusten brach
dieser Massenvorstoß im Feuer unserer Truppen zusammen.
Italienischer Kriegsschauplatz:
In dem Kampfe bei Plava am 12. Juni ließ der Feind, wie nun
festgestellt wurde, über 1000 Tote und sehr viele Verwundete vor
unseren Stellungen liegen. Gestern spät abends wiesen unsere Truppen
einen abermaligen Angriff gleich allen früheren ab. Die Italiener
vermochten somit an der Isonzofront nirgends durchzudringen. Im Kärntner
und Tiroler Grenzgebiet hat sich nichts Wesentliches ereignet.
Balkankriegsschauplatz:
Südlich Avdovac wies eine unserer Feldwachen den Angriff von
zirka 200 Montenegrinern nach kurzem Kampfe ab. Sonst ist die Lage im
Südosten unverändert
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v.
Hoefer, Feldmarschalleutnant. 1)
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