Der
österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Heftige
Beschießung der Stadt Görz
Wien,
14. November.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Nach einem Einbruch in die feindliche Stellung nordwestlich von Czartorysk
wurden über 1500 Gefangene und 4 Maschinengewehre eingebracht. Westlich
von Rafalowka haben wir Angriffe abgewiesen. Sonst außer Handgranatenkämpfen
bei Sapanow keine Infanterietätigkeit an der ganzen Front.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Schon zu Beginn der neuen Schlacht hatten italienische Gefangene ausgesagt,
die Stadt Görz würde zusammengeschossen werden, wenn es nicht
gelingen sollte, sie zu nehmen. Tatsächlich fielen schon an den ersten
Tagen der großen Kämpfe zahlreiche Geschosse in die Stadt.
Gestern unterhielt die feindliche schwere Artillerie über den unbezwungenen
Brückenkopf hinweg ein heftiges Feuer auf Görz. Unterdessen
war die erfolglose Angriffstätigkeit der Italiener vornehmlich gegen
den Nordteil der Hochfläche von Doberdo gerichtet. Nördlich
des Monte San Michele ging ein Frontstück vorübergehend an den
Feind verloren; abends wurde es durch Gegenangriff vollständig zurückerobert.
Die übrigen Vorstöße der Italiener wurden sämtlich
blutig abgeschlagen. Vor dem Abschnitte südlich des Monte dei sei
Busi und vor dem Görzer Brückenkopf hielt schon unser Geschützfeuer
jeden Angriffsversuch nieder. Mehrere unserer Flugzeuge belegten Verona
mit Bomben.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Die Armee v. Koeveß hat in erfolgreichen Gebirgskämpfen
weitere Fortschritte gemacht. Die Visegrader Gruppe hat sich nach heftigen
Kämpfen dem unteren Limgebiet genähert. Auf der Straße
nach Javor wurden die Höhen Karagjorgjevsanac, im Ibartale der Nordhang
des Planinicarückens erreicht. Im oberen Rasinagebiet hat sich der
geworfene Gegner über Brus und Ploca zurückgezogen. Die Armee
hat in diesen Kämpfen 13 Offiziere und 1200 Mann gefangengenommen.
Die Armee v. Gallwitz drängt den Feind in das Toplicatal zurück.
Im Anschluß sind die bulgarischen Streitkräfte überall
im Vorgehen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v.
Hoefer, Feldmarschalleutnant. 1)
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