Der Weltkrieg am 16. November 1915

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Weitere Verfolgung der Serben

Großes Hauptquartier, 16. November.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Drei Versuche der Franzosen, uns den am 14. November nordöstlich von Ecurie genommenen Graben wieder zu entreißen, scheiterten. Auf der übrigen Front außer Artillerie- und Minenkämpfen an verschiedenen Strecken nichts Wesentliches. Die vielfache Beschießung von Lens durch die feindliche Artillerie hat in dem Zeitraum vom 22. Oktober bis 12. November 33 Tote und 55 Verwundete an Opfern unter den Einwohnern gefordert. Militärischer Schaden ist nicht entstanden.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Die Lage ist an der ganzen Front unverändert.
Balkankriegsschauplatz:
Die Verfolgung ist im rüstigen Fortschreiten. Es sind gestern über 1000 Serben gefangengenommen, 2 Maschinengewehre und 3 Geschütze erbeutet.

Oberste Heeresleitung. 1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Die Höhen von Javor von den k. u. k. Truppen genommen

Wien, 16. November.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Nichts Neues.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Der Nordabschnitt der Hochfläche von Doberdo war auch gestern der Schauplatz hartnäckigsten Ringens. Um die Stellungen beiderseits des Monte San Michele wird Tag und Nacht gekämpft.
Am Nordhange dieses Berges drangen die Italiener wiederholt in unsere Linien ein. In den Abendstunden gelang es jedoch, den Feind fast völlig zu vertreiben. Auch die Nahkämpfe im Raum von San Martino dauern fort. Vor dem Görzer Brückenkopf wurde ein gegnerischer Angriff auf die Podgorahöhe abgewiesen.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Bei Gerazda an der montenegrinischen Grenze Geplänkel. Auf dem serbischen Schauplatz schreitet die Verfolgung überall vorwärts. Österreichisch-ungarische Truppen gewannen die Gegend von Uvac, die Gigota Planina und die Cigota Planina und die Höhen von Javor. Eine deutsche Kolonne des Generals v. Koeveß nahm, beiderseits der von Kraljevo nach Novibazar führenden Straße vorrückend, Usce in Besitz.
Die weiter östlich vordringenden österreichisch- ungarischen Kräfte überschritten bei Babica die Straße Raska-Kursumlja und erstürmten die serbischen Verschanzungen auf dem Berge Lucak (östlich von Babica), wobei die Besatzung (3 Offiziere, 110 Mann und ein Maschinengewehr) in unsere Hand fiel.
Deutsche und bulgarische Divisionen nähern sich von Nord und Ost dem Straßenknotenpunkt Kursumlja.

  Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. 1)

 

Der 1. Weltkrieg im November 1915

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 3
Nationaler Verlag, Berlin (1916)

 

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