Der Weltkrieg am 7. Februar 1916

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Vergeblicher russischer Angriff an der Schara

Großes Hauptquartier, 7. Februar.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heftige Artilleriekämpfe zwischen dem Kanal von La Bassée und Arras sowie südlich der Somme. Die Stadt Lens wurde in den letzten Tagen vom Feinde wieder lebhaft beschossen.
In den Argonnen sprengten und besetzten die Franzosen auf der Höhe 285 (La Fille Morte) nordöstlich von La Chalade einen Trichter, wurden aber durch einen Gegenstoß sofort daraus vertrieben.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Eine in der Nacht zum 6. Februar von uns genommene russische Feldwachstellung auf dem östlichen Scharaufer an der Bahn Baranowitschi-Ljachowitschi wurde erfolglos angegriffen. Der Gegner mußte sich unter erheblichen Verlusten zurückziehen.
Südwestlich von Widsy fiel ein russisches Flugzeug, dessen Führer sich verflogen hatte, unversehrt in unsere Hand.
Balkankriegsschauplatz:
Nichts Neues.

Oberste Heeresleitung. 1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Die Lage an den k. u. k. Fronten unverändert 

Wien, 7. Februar.
Amtlich wird verlautbart:
Lage überall unverändert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Die Kameruner Schutztruppe auf spanischem Gebiet

Madrid, 7. Februar. (Meldung des Reuterschen Bureaus.)
900 Deutsche und 14000 Eingeborene aus Kamerun sind nach Spanisch-Guinea übergetreten und wurden entwaffnet und interniert. Die Regierung sorgt für ihre Verpflegung.
(Die 14000 übergetretenen Eingeborenen sind natürlich nicht etwa nur Soldaten der Schutztruppe, denn so groß ist die Schutztruppe während des ganzen Ringens nie gewesen, sondern hauptsächlich Träger, Familien der eingeborenen Soldaten und andere Flüchtlinge.) Anmerkung des W.T.B.
Auf Grund dieser amtlichen spanischen Meldung ist kaum noch daran zu zweifeln, daß die Reste der tapferen Verteidiger Kameruns nach anderthalbjährigem heldenmütigen Ringen der gewaltigen Übermacht haben weichen müssen. Mit Freude können wir es begrüßen, daß es ihnen wenigstens noch gelungen ist, die feindlichen Einkreisungsversuche zu vereiteln und sich auf neutrales spanisches Gebiet zurückzuziehen. Wenn die gemeldeten Zahlen zutreffend sind, so ist anzunehmen, daß fast alle noch in Kamerun befindlichen Deutschen nunmehr in Sicherheit sind. Es liegen schon seit einiger Zeit Meldungen vor, daß die spanische Regierung es sich in der anerkennenswertesten Weise angelegen sein läßt, für das Wohlergehen der sich ihrem Schutz anvertrauenden Flüchtlinge zu sorgen.
1)

 

Überführung der Kameruner Schutztruppe nach Spanien

Madrid, 7. Februar.
Nach einem Telegramm aus Cadiz erhielt der Dampfer "Catalonia" den Auftrag, nach Muni zu fahren und dort 1000 deutsche Soldaten einzuschiffen, welche über die Grenze von Kamerun auf spanisches Gebiet übergegangen sind. Die Deutschen werden in Spanien interniert werden.
1)

 

Der 1. Weltkrieg im Februar 1916

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 4
Nationaler Verlag, Berlin (1916)

 

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