Der Weltkrieg am 11. März 1916

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Starke französische Stellungen nordwestlich von Reims erstürmt

Großes Hauptquartier, 11. März.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Sächsische Regimenter stürmten mit ganz geringen Verlusten die stark ausgebauten Stellungen in den Waldstücken südwestlich und südlich von Ville-aux-Bois (20 Kilometer nordwestlich von Reims) in einer Breite von etwa 1400 Metern und einer Tiefe bis etwa 1 Kilometer. An unverwundeten Gefangenen fielen 12 Offiziere, 725 Mann in unsere Hand, an Beute 1 Revolverkanone, 5 Maschinengewehre, 13 Minenwerfer.
Auf dem westlichen Maasufer wurden die letzten von den Franzosen noch im Raben- und Cumiereswalde behaupteten Nester ausgeräumt. Feindliche Gegenstöße mit starken Kräften, die gegen den Südrand der Wälder und die deutschen Stellungen weiter westlich versucht wurden, erstickten in unserem Abwehrfeuer.
Auf dem Ostufer kam es zu sehr lebhafter Artillerietätigkeit besonders in der Gegend nordöstlich von Bras, westlich vom Dorf, um die Feste Vaux und an mehreren Stellen in der Woëvre-Ebene. Entscheidende Infanteriekämpfe gab es nicht; nur wurde in der Nacht ein vereinzelter französischer Überfallsversuch auf Dorf Blanzée blutig abgewiesen.
Durch einen Volltreffer unserer Abwehrgeschütze getroffen, stürzte ein französisches Flugzeug zwischen den beiderseitigen Linien südwestlich von Chateau-Salins brennend ab. Die Insassen sind tot und wurden mit den Trümmern des Flugzeuges von uns geborgen.
Östlicher und Balkankriegsschauplatz: 
Nichts Neues.

Oberste Heeresleitung. 1)

Karte zum 1. Weltkrieg: Verdun

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Rückzug der Italiener in Südalbanien

Wien, 11. März.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Keine besonderen Ereignisse.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Die noch am unteren Semeni verbliebenen italienischen Kräfte haben vorgestern, in der östlichen Flanke bedroht, nach Abgabe weniger Kanonenschüsse schleunigst den Rückzug angetreten. Sie stellten sich vorübergehend noch auf den Höhen nördlich von Feras, räumten aber bald auch diese und wichen, alle Übergänge hinter sich zerstörend, auf das südliche Vojusa-Ufer zurück.
In Nordalbanien und Montenegro herrscht nach wie vor Ruhe.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Das feindliche Artilleriefeuer war gestern an der küstenländischen Front gegen die gewohnten Punkte wieder lebhafter.
Im Abschnitt der Hochfläche von Doberdo kam es auch zu Minenwerfer- und Handgranatenkämpfen.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

  

Der 1. Weltkrieg im März 1916

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 4
Nationaler Verlag, Berlin (1916)

 

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