Der türkische Heeresbericht:
Konstantinopel,
10. Mai.
An der Kaukasusfront machten wir in örtlichen Kämpfen, die
sich auf dem rechten Flügel und im Zentrum abspielten, eine Anzahl
Gefangene und Beute. Im Zentrum wurde der Angriff einer feindlichen
Kompagnie mit für sie großen Verlusten zurückgeschlagen. Im
Abschnitt von Bitlis keine Veränderung. Infolge eines
überraschenden Angriffs, den wir im Abschnitt von Kirvaz, ungefähr
40 Kilometer nordwestlich von Mouche, auf eine feindliche Abteilung
unternahmen, wurde der Feind in Richtung Kirvaz zurückgeworfen und
verlor dabei an 50 Mann und ließ auch einige Beute in unseren
Händen. Im Zentrum mußte eine Streitmacht von zwei Kompagnien, die
auf den Abhängen des Berges Bathli, 5 Kilometer nordöstlich des
Berges Kope, bemerkt worden war, den Rückzug antreten, nachdem sie
schwere Verluste erlitten hatte. Wir machten hier eine Anzahl
Gefangene. Auf dem linken Flügel beschäftigte sich der Feind in
der Küstengegend in einzelnen Abschnitten mit
Befestigungsanlagen.
Als Vergeltungsmaßregel gegenüber der russischen Flotte, die
offene Städte und Dörfer an der anatolischen Küste beschießt und
harmlose Segler und Fischerboote zerstört, vernichtete der Kreuzer
"Milli" zwischen Sebastopol und Eupatoria ein Schiff von 4000
Tonnen und eine Anzahl von Segelschiffen.
Am 25. April begann ein feindlicher Monitor östlich der Insel
Imbros die Umgegend von Sed ül Bahr zu beschießen, aber eines
unserer Kampfflugzeuge zwang ihn, nachdem er die feindlichen
Flugzeuge in die Flucht geschlagen hatte, das Feuer einzustellen,
nachdem er zehn Geschosse ohne Ergebnis abgefeuert hatte. Ein
feindliches Wachtschiff, das westlich von Kouche Ada in den
Gewässern von Smyrna erschien, wurde von unserer Artillerie unter
Feuer genommen. Ein Geschoß traf, wie beobachtet wurde, das Schiff,
explodierte an dessen Bord und zerstörte dabei die Laufbrücke des
Kommandanten. Es zog sich dann in Richtung auf Samos zurück.
Zwei unserer Flugzeuge warfen mit Erfolg am 25. April morgens auf
das Lager, das Ausbesserungsdock und feindliche Petroleumlager von
Port Said Bomben und kehrten unbeschädigt zurück.
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