Der Weltkrieg am 13. Mai 1916

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

Der deutsche Heeresbericht:

Nachtangriff am "Toten Mann" abgeschlagen

Großes Hauptquartier, 13. Mai. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Zwischen Argonnen und Maas fanden an einzelnen Stellen lebhafte Handgranatenkämpfe statt. Versuche des Feindes, in den Wäldern von Avocourt und Malancourt Boden zu gewinnen, wurden vereitelt. Ein feindlicher Nachtangriff südwestlich des "Toten Mannes" erstarb in unserem Infanteriefeuer. 
Auf dem östlichen Maasufer erlitten die Franzosen bei einem mißglückten Angriffe am Steinbruch westlich des Ablainwaldes beträchtliche Verluste. 
Ein deutscher Kampfflieger schoß über dem Walde von Bourguignon (südwestlich von Laon) einen feindlichen Doppeldecker ab. Südöstlich von Armentières wurde durch unser Abwehrfeuer am 11. Mai ein englisches Flugzeug zum Absturz gebracht und vernichtet. 
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Nördlich des Bahnhofs Selburg wurde ein russischer Angriffsversuch gegen die kürzlich genommenen Gräben durch unser Artilleriefeuer im Keime erstickt. Mehr als 100 Russen wurden gefangengenommen.
Balkankriegsschauplatz:
Keine besonderen Ereignisse.

Oberste Heeresleitung. 1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Schwere italienische Verluste am Monte San Michele

Wien, 13. Mai. 
Amtlich wird verlautbart:
Russischer und südöstlicher Kriegsschauplatz:
Unverändert.
Italienischer Kriegsschauplatz: 
Am Nordhang des Monte San Michele wiesen unsere Truppen mehrere Angriffe ab. Die Italiener erlitten schwere Verluste.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der türkische Heeresbericht:

Vergebliche russische Gegenangriffe im Kaukasus

Konstantinopel, 13. Mai. 
An der Kaukasusfront unternahm der Feind, nachdem er im Zentrum im Abschnitt von Kope aus seinen Stellungen verjagt worden war, am 29. April, indem er seine am 28. April gescheiterte Offensive erneuerte und verstärkte, in fünfmaligem Ansturm eine Reihe von heftigen Angriffen gegen den Berg Kope und gegen den Berg Bahtli, der nördlich des Kope gelegen ist, um seine verlorenen Stellungen wieder zu erobern. Alle diese Angriffe wurden durch unsere Gegenangriffe zurückgeschlagen. Das wirksame Feuer unserer Artillerie räumte furchtbar in den Reihen der zurückgehenden feindlichen Kolonnen auf. In diesem Kampfe machten wir mehr als 100 Gefangene. Auf den übrigen Abschnitten dieser Front unbedeutende Patrouillengefechte. 
Drei feindliche Flugzeuge überflogen gestern die Halbinsel Gallipoli; sie flüchteten nach Tenedos. als die unsrigen erschienen und mit ihnen zusammenzutreffen suchten. Ein feindlicher Kreuzer versuchte in den Hafen von Sighadjik südlich von der Küste von Vourla einzudringen, mußte sich aber nach Samos zurückziehen, nachdem er mit zwei wirkungslosen Schüssen auf unser Feuer geantwortet hatte. Drei unserer Geschosse hatten Volltreffer erzielt.

 

Der 1. Weltkrieg im Mai 1916

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1) TEXTQUELLEN:
Amtliche Kriegs-Depeschen
Nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
4. Band
Nationaler Verlag, Berlin SW 68
(1916)

 

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