Der Weltkrieg am 6. November 1916

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Westfront 1. Weltkrieg: Auf einer Anmarschstraße bei Maricourt (Somme)
Auf einer Anmarschstraße bei Maricourt (Somme)
Aufnahme vom 6. November 1916

Der deutsche Heeresbericht:

Ein neuer Großkampftag an der Somme 

Schwere Niederlage der Engländer und Franzosen 


Freiherr v. Marschall

v. Garnier

Großes Hauptquartier, 6. November. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: 
In der Dauerschlacht an der Somme war der 5. November wiederum ein Großkampftag erster Ordnung. Engländer und Franzosen haben mit sehr bedeutenden Kräften und unter Einsatz der ganzen Feuerkraft ihrer Artillerie einen gewaltigen Stoß gegen die Armee des Generals v. Below geführt. Die unter den Befehlen der Generale Frhrn. Marschall, v. Deimling und v. Garnier stehenden Truppen verschiedener deutscher Stämme haben unerschütterlich standgehalten und den Feinden eine schwere Niederlage bereitet. Teile des Straßburger Korps, des sächsischen und Badener Kontingents, Berliner, Hanseaten, sowie das Meininger Infanterieregiment haben sich besonders ausgezeichnet. Auf der ganzen fast 20 Kilometer breiten Angriffsfront von Le Sars bis Bouchavesnes haben die verbündeten Gegner größte blutige Verluste erlitten und abgesehen von einem örtlichen Gewinn am Nordteil des St. Pierre Vaast-Waldes nichts erreicht. Wo sonst der Feind bis in unsere Linie vordringen konnte, wurde er sofort wieder hinausgeworfen und ließ 10 Offiziere, 310 Mann und Beute in unserer Hand; nordöstlich von Le Sars wurden allein über 70 Gefangene und 11 Maschinengewehre eingebracht. 
Bei Soissons wurde der Angriff einer schwachen französischen Abteilung abgeschlagen. 
Heeresgruppe Kronprinz: 
Rechts der Maas im Abschnitt von Hardaumont heftige Artillerie- und Handgranatenkämpfe. 
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: 
Die Kämpfe im Tölgyesabschnitt sowie zwischen der Altschanz- und Bodzapaßstraße dauerten ohne wesentliche Änderung der Lage an. Südwestlich von Predeal gewannen wir die Höhe La Omu und machten südlich des Roten Turm -Passes weitere Fortschritte. Beiderseits der Szurdukpaßstraße wurden rumänische Angriffe abgeschlagen. Wir nahmen an der Südfront über 450 Mann gefangen.
Balkan-Kriegsschauplatz:
Nichts Neues.

Der Erste Generalquartiermeister.
 Ludendorff.
1)

 

Auszeichnung des Verteidigers von Deutsch-Ostafrika

v. Lettow-Vorbeck
v. Lettow-Vorbeck

Berlin, 6. November.
Der Kaiser verlieh dem Obersten v. Lettow-Vorbeck, Kommandeur der Schutztruppen von Deutsch-Ostafrika, in Anerkennung der heldenmütigen Verteidigung dieser Kolonie den Orden Pour le mérite.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Schwere Verluste der Italiener im Karst 

Wien, 6. November. 
Amtlich wird verlautbart: 
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: 
Die rumänischen Angriffe in der nördlichen Walachei blieben auch gestern völlig erfolglos. Wir gewannen südöstlich des Vörös Coronyer (Roten Turm) -Passes Raum und nahmen den Berg La Omu. Im Bodzaer Grenzgebiete und bei Bekas und Tölgyes wird weiter gekämpft. Östlich von Kirlibaba bemächtigten sich Abteilungen des tapferen Theresienstädter Infanterieregiments Nr. 42 und andere Truppenteile in überraschendem Vorstoß der Höhe Sedul, wobei 100 gefangene Russen und 1 Minenwerfer eingebracht wurden.
Italienischer Kriegsschauplatz: 
Im Küstenlande hat die Angriffstätigkeit der Italiener bedeutend nachgelassen. Dem Masseneinsatz der Infanterie entsprechend, waren ihre Verluste in den letzten Schlachttagen außerordentlich schwer. Gestern war das Artilleriefeuer nur bei Biglia, Hudi Log und westlich Jamniano lebhafter. Bei Biglia wurde vorgehende feindliche Infanterie durch Feuer abgewiesen.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Keine besonderen Ereignisse.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
 v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 6. November. 
Bericht des Generalstabs vom 6. November. 
Mazedonische Front: 
Südlich des Maliksees vertrieben unsere Abteilungen feindliche Kavallerie. Auf der Front vom Prespasee bis zum Ägäischen Meere stellenweise Gefechte zwischen Aufklärungsabteilungen. 
An der Küste des Ägäischen Meeres Ruhe. 
Rumänische Front: 
Längs der Küste des Schwarzen Meeres Ruhe. 
In der Dobrudscha unbedeutende Gefechte zwischen Aufklärungsabteilungen. An der Donau unbedeutendes Artillerie- und Gewehrfeuer.

 

Der 1. Weltkrieg im November 1916

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TEXTQUELLEN:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen
Nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
5. Band
Nationaler Verlag, Berlin SW 68
(1917)

 

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