Der Weltkrieg am 21. November 1916

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

Kaiser Franz Josef gestorben

Kaiser Franz Josef

Kaiser Franz Josef

Wien, 21. November.
Eine Extraausgabe der "Kaiserlich Wiener Zeitung" meldet: 
Seine k. und k. Apostolische Majestät Kaiser Franz Josef I. sind heute, 21. November, 9 Uhr abends, im Schloß Schönbrunn sanft im Herrn entschlafen.

Österreich-Ungarn 1. Weltkrieg: Kaiser Franz Josef auf dem Totenbett
Kaiser Franz Josef auf dem Totenbett

 

Der deutsche Heeresbericht:

Die deutsche Infanterie vor Craiova 

Großes Hauptquartier, 21 . November. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: 
Unsere Artillerie bekämpfte mit beobachteter Wirkung feindliche Batterien und Stützpunkte. Lebhaftes feindliches Feuer lag auf unseren Stellungen beiderseits der Ancre und am St.-Pierre-Vaast-Walde. Kein Infanteriekampf. 
Heeresgruppe Kronprinz: 
In der Champagne und im Maasgebiet lebte während einzelner Tagesstunden die Artillerietätigkeit auf. 
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Front des Generalobersten Erzherzogs Carl: 
Im Ludowa-Gebiet (Waldkarpathen) wurde ein Patrouillenunternehmen von deutschen Jägern plangemäß durchgeführt; 40 Gefangene wurden eingebracht. Ein Entlastungsversuch der Russen im Nachbarabschnitt scheiterte blutig. Am Ostrande Siebenbürgens nur kleine Gefechtshandlungen. Die deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen nördlich von Campolung wiesen auch bei Nacht wiederholt rumänische Angriffe ab. Am Alt wurden den Rumänen einige wichtige Ortschaften und verschanzte Höhen im harten Kampf entrissen. Unsere Infanterie steht vor Craiova, dem bisherigen Sitz des Oberkommandos der 1. rumänischen Armee. 
Balkan-Kriegsschauplatz: 
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen: 
Von Artilleriefeuer abgesehen keine besonderen Ereignisse. Constanza und Cernavoda wurden beschossen. Unsere Fliegergeschwader bewarfen Verkehrsanlagen bei Bukarest mit Bomben. 
Mazedonische Front: 
Zwischen Prespasee und Cerna fühlt der Gegner an die deutsch-bulgarischen Stellungen mit Vortruppen heran. Serbische Vorstöße an einzelnen Stellen der Moglenafront, durch starkes Feuer vorbereitet, scheiterten. In der überschwemmten Strumaebene Zusammenstöße von Aufklärungsabteilungen.

Der Erste Generalquartiermeister.
   Ludendorff.
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Craiova genommen

Berlin, 21. November, abends. (Amtlich.)
Im Somme-Gebiet starker Nebel. Gefechtstätigkeit heute geringer. Craiova ist genommen.

Wien, 21. November.
Das Armee-Oberkommando teilt amtlich mit, Craiova, der Hauptort der westlichen walachei, ist heute vormittag in Besitz genommen worden.
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Die U-Boot-Beute im Oktober 

Bisheriges Ergebnis des U-Boot-Krieges 3322000 t 

Berlin, 21. November. 
Im Monat Oktober sind 146 feindliche Handelsfahrzeuge von insgesamt 306500 Brutto-Registertonnen von Unterseebooten und Torpedobooten der Mittelmächte aufgebracht, versenkt oder durch Minen verloren gegangen. Ferner sind 72 neutrale Handelsfahrzeuge mit insgesamt 87000 Brutto-Registertonnen wegen Beförderung von Bannware zum Feinde versenkt worden. Seit Kriegsbeginn sind durch kriegerische Maßnahmen der Mittelmächte 3322000 t feindlichen Handelsschiffraumes verloren gegangen, davon sind 2550000 t englisch. 

  Der Chef des Admiralstabs der Marine. 1)

 

Ein französisches Bewachungsfahrzeug im Kanal versenkt

Berlin, 21. November.
Eins unserer U-Boote versenkte am 14. November im englischen Kanal ein französisches Bewachungsfahrzeug, anscheinend Zerstörer der "Arc"- oder "Sape"-Klasse; außer 6 feindlichen Handelsschiffen wurde von demselben U-Boot der norwegische Dampfer "Ullvang", der Kriegsmaterial für die französische Regierung an Bord führte, versenkt.
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Rücktritt des Staatssekretärs v. Jagow


v. Jagow

Zimmermann

Berlin, 21. November. (Amtlich.)
Wie wir hören, hat der Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Staatsminister v. Jagow, aus Gesundheitsrücksichten um seinen Abschied gebeten. Zu seinem Nachfolger ist der Unterstaatssekretär Zimmermann in Aussicht genommen.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 21. November. 
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Heeresfront des Generalobersten Erzherzogs Carl: 
Die beiderseits des Schyl kämpfenden verbündeten Streitkräfte trieben den Feind weiter zurück. Sie nähern sich Krajova. Östlich des Olt-(Alt.-) Flusses haben wir auf den Höhen südlich von Scaueni Fuß gefaßt. Nördlich von Campolung setzte der Feind seine Angriffe fort; seine Anstrengungen waren abermals vergebens. Bei der Armee des Generals v. Köveß vollführten im Ludowagebiet deutsche Jäger eine erfolgreiche Streifung. 
Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
Geringe Gefechtstätigkeit. 
Italienischer Kriegsschauplatz: 
Ein tiefgegliederter Gegenangriff auf den von unseren Truppen unlängst eroberten Graben südlich von Biglia wurde abgewiesen.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Bei den k. und. k. Truppen nichts von Belang.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
 v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
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Die Abfahrt der "Deutschland" aus Amerika

New London, 21. November. (Reuter-Meldung.)
Die "Deutschland" ist wieder abgefahren.
1)

 

Der 1. Weltkrieg im November 1916

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TEXTQUELLEN:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen
Nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
5. Band
Nationaler Verlag, Berlin SW 68
(1917)

 

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