Der Weltkrieg am 14. Dezember 1916

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT

 

Der deutsche Heeresbericht:

Die Große Walachei südlich der Bahn Bukarest-Cernavoda vom Feinde gesäubert 

Großes Hauptquartier, 14. Dezember. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: 
In einzelnen Abschnitten der Somme-Front vorübergehend starker Feuerkampf. 
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: 
Bei le Four de Paris in den Argonnen nach heftigem Vorbereitungsfeuer vorstoßende französische Patrouillen wurden abgewiesen. Auf dem rechten Maasufer war nachmittags die Artillerietätigkeit gesteigert. 
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Front des Generalobersten Erzherzogs Josef: 
In den Waldkarpathen vielfach Artilleriefeuer. Im Görgenygebirge und Trotosultal setzten die Russen ihre verlustreichen, aber ohne jeden Erfolg verlaufenden Angriffe fort. 
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen: 
Günstige Fortschritte auf der ganzen Front trotz sehr großer Wegeschwierigkeiten. Die Große Walachei südlich der Bahn Bukarest - Cernavoda ist vom Feinde gesäubert. 
Mazedonische Front: 
Die östlich der Cerna von Serben geführten Angriffe sind unter schweren Verlusten vor den bulgarischen Stellungen zusammengebrochen.

Der Erste Generalquartiermeister.
   Ludendorff.
1)

 

Übergang der Donau-Armee über die Jalomita

Berlin, 14. Dezember, abends. (Amtlich.) 
An der Somme lebhaftes Feuer in einzelnen Abschnitten. Vorstöße der Franzosen auf Ost- und Westufer der Maas haben abends eingesetzt. 
In Rumänien ist die Jalomita auch von der Donau-Armee überschritten.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Die Rumänen an der unteren Jalomita im Rückzug 

Wien, 14. Dezember. 
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen: 
Der Feind ist im Bereiche der unteren Jalomita im Rückzug. Auf unserer Seite neuerlich Raumgewinn. 
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph: 
Die Russen greifen weiter an. Sie holten sich auch gestern überall, sowohl südlich des Uztales als im Trotustale und westlich von Tölgyes blutige Köpfe. 
Über Comanesci schoß ein österreichisch-ungarischer Flieger ein feindliches Kampfflugzeug ab. Dieses überschlug sich und stürzte in einem Walde nieder. 
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: 
Beiderseits des Dnjestr wuchs die russische Geschütztätigkeit. Sonst nichts Neues.
Italienischer und südöstlicher Kriegsschauplatz:
Keine besonderen Ereignisse.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
 v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 14. Dezember. 
Mazedonische Front: 
Wir setzten einen feindlichen Fesselballon südlich von Monastir (Bitolia) in Brand. Im Cernabogen lebhafte Tätigkeit der feindlichen Artillerie, besonders um Paralovo. Östlich der Cerna schlugen wir einen feindlichen Angriff zwischen Gradesnica und Tarnova zurück. In der Gegend von Moglena schwaches feindliches Artilleriefeuer. Zu beiden Seiten des Wardar geringes feindliches Artilleriefeuer und lebhafte aber wirkungslose Tätigkeit der feindlichen Flieger über und hinter unseren Stellungen. An der Front der Belasitza Planina Artilleriefeuer und Patrouillengefechte. Zu beiden Seiten der Struma vereinzelte feindliche Kanonenschüsse und kleine Patrouillengefechte.
An der Front am Ägäischen Meere, in der Gegend von Drama ergebnislose feindliche Lufttätigkeit. 
Bei Doxat schossen wir ein französisches Flugzeug ab. Seine Insassen, der französische Leutnant Jean Rechad und der Unteroffizier Jean Legaleski, wurden gefangengenommen. 
Rumänische Front: 
In der Dobrudscha geringes Artilleriefeuer und Patrouillengefechte. In der östlichen Walachei dauert der Vormarsch der verbündeten Heere fort. Vorgeschobene Abteilungen unserer Truppen, die die Donau bei Tutrakan, Silistria und Cernavoda überschritten, haben die Bahnstrecke Bukarest-Fetesti erreicht. 
An der Front am Schwarzen Meer beschossen russische Schiffe Baltschik. 4 Einwohner wurden getötet und 5 verletzt.

 

Der 1. Weltkrieg im Dezember 1916

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TEXTQUELLEN:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen
Nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
5. Band
Nationaler Verlag, Berlin SW 68
(1917)

 

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