Der Weltkrieg am 17. Dezember 1916

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

Der deutsche Heeresbericht:

Der Buzaul-Abschnitt in breiter Front überschritten - Schwere Kämpfe bei Verdun

Großes Hauptquartier, 17. Dezember.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Bei Hannescamps nördlich der Ancre versuchten englische Abteilungen unter dem Schutz
starken Feuers in unsere Gräben zu dringen, sie sind blutig zurückgewiesen worden.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Auf dem Ostufer der Maas haben die Franzosen gestern ihren Angriff fortgesetzt. Nach hartem Kampf ist ihnen Bezonvaux und der Wald westlich des Dorfes verblieben. Ihre nordwärts weitergeführten Stöße sind vor unseren Stellungen auf dem Höhenrücken nördlich Dorf Bezonvaux zusammengebrochen.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
Nach starker Feuervorbereitung griff der Russe bei Illuxt (nordwestlich von Dünaburg) an; er wurde abgewiesen.
Nördlich der Bahn Kowel-Luck stürmten Teile des Brandenburgischen Reserve-Infanterieregiments Nr. 52 die russische Stellung in etwa 600 m Breite. Fünf Offiziere, 300 Mann konnten gefangen, mehrere Maschinengewehre und Minenwerfer als Beute zurückgesandt werden.
Heeresfront des Generaloberst Erzherzog Joseph:
An der Cimbroflawa (Waldkarpathen) und im Uz-Tal stießen deutsche Truppen über die eigenen Linien vor, machten einige Dutzend Gefangene und vertrieben den sich zur Wehr setzenden Feind.
Auch südlich von Mestecanesci (an der Bistritz) Vorfeldgefechte.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
Der Buzaul-Abschnitt ist in breiter Front überschritten. Unseren Truppen fielen außer 1150 Gefangenen 19 Lokomotiven und etwa 400 Eisenbahnwagen, zumeist beladen, sowie eine Unzahl von Fuhrwerk in die Hand.
In der Dobrudscha hat rasche Verfolgung des nur vereinzelt Widerstand leistenden Feindes unsere verbündeten Truppen bis dicht an das Waldgebiet im Nordteil des Landes geführt, wo Gegenwehr erwartet wird.
Mazedonische Front:
Keine größeren Gefechtshandlungen.

Der Erste Generalquartiermeister.
 Ludendorff.
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Neue Fortschritte in der östlichen Walachei

Berlin, 17. Dezember, abends. (Amtlich.)
An ganzer Westfront und im Osten nur mäßige Gefechtstätigkeit. Unsere Armeen haben mit der Masse den Buzaul und unteren Calmatuiul überschritten.
Die Dobrudscha-Armee hat nordwärts Boden gewonnen.
In Mazedonien Ruhe.
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Ein französischer Truppentransportdampfer versenkt

Berlin, 17. Dezember. (Amtlich).
Eines unserer Unterseeboote hat am 12. Dezember 55 Seemeilen ostsüdost von Malta ein französisches Linienschiff der "Patrie"-Klasse durch Torpedoschuß schwer beschädigt. Ein anderes Unterseeboot hat am 11. Dezember südöstlich der Insel Pantellaria den bewaffneten französischen Truppentransportdampfer "Maghellan", 6027 t., mit über 1000 Mann weißen und farbigen Truppen an Bord durch Torpedoschuß versenkt.
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Angriff deutscher Seeflugzeuge auf einen russischen Schwarzmeerhafen

Berlin, 17. Dezember. (Amtlich.)
Deutsche Seeflugzeuge haben am 16. Dezember deutsche Seestreitkräfte im Hafen von Sulina (Schwarzes Meer) mit Bomben Geworfen und ein feindliches Flugboot durch Maschinengewehrfeuer zum Absturz gebracht.
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Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 17. Dezember.
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe des Generalfeldmarschall v. Mackensen:
In der östlichen Walachei überschritten die Truppen des Generals der Infanterie v. Falkenhayn den Buzeu-Abschnitt an mehreren Stellen. Im Laufe des gestrigen Tages wurden 1150 Mann gefangen, 18 Lokomotiven und etwa 400 beladene Eisenbahnwagen erbeutet.
Heeresfront des Generaloberst Erzherzog Joseph:
Südlich von Valeputna wurde ein Angriff von zwei russischen Bataillonen durch einen energischen Gegenstoß österreichisch-ungarischer Truppen abgewiesen. Hierbei wurden ein Fähnrich und 65 Mann als Gefangene eingebracht.
Im Uz-Tale und westlich des Cibo-Tales stießen deutsche Abteilungen über die eigene Linie vor und nahmen einige Dutzend Mann gefangen.
Südlich von Bol. Porsk stürmten deutsche Kompagnien die feindliche Stellung und eroberten diese in einer Breite von 600 Metern. 5 Offiziere, 300 Mann, 3 Maschinengewehre und 3 Minenwerfer blieben in der Hand des Angreifers.
Italienischer und südöstlicher Kriegsschauplatz:
Lage unverändert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
 v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
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Der 1. Weltkrieg im Dezember 1916

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TEXTQUELLEN:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen
Nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
5. Band
Nationaler Verlag, Berlin SW 68
(1917)

 

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