Der Weltkrieg am 3. Januar 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Weitere Erfolge in der Norddobrudscha

Großes Hauptquartier, 3. Januar.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: Mit zunehmender Sicht entwickelte sich nachmittags lebhafte Artillerietätigkeit im Maasgebiet.
Am Priesterwalde drangen Patrouillen des Landwehr-Infanterieregiments Nr. 93 bis in den dritten französischen Graben vor und kehrten nach Zerstörung der Verteidigungsanlagen mit 12 Gefangenen zurück.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
Südlich des Dryswjatysees wurden russische Streifkommandos vertrieben. Östlich von Zloczow, bei Manajow, holten Stoßtruppen der Leibhusarenbrigade im Verein mit österreichisch-ungarischer Infanterie 3 Offiziere und 127 Mann aus den russischen Linien.
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
Starke feindliche Angriffe gegen Mt. Faltucanu scheiterten verlustreich. Zwischen Susita- und Putnatal sind mehrere Höhen im Sturm genommen, Gegenstöße der Russen und Rumänen abgeschlagen und Barsesci und Topeski nach Kampf besetzt worden.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
Unsere Bewegungen vollziehen sich weiter plangemäß. In den Bergen zwischen Zabalatal und der Ebene drängten deutsche und österreichisch-ungarische Truppen den Feind nach Nordosten zurück. Westlich und südlich von Focsani stehen Truppen der 9. Armee nun vor einer befestigten Stellung der Russen. Pintecesti und Mera am Milkovul wurden gestürmt, 400 Gefangene sind eingebracht.
In der Dobrudscha ist der Russe trotz zäher Gegenwehr weiter auf Vacareni, Jijila und nach Macin hinein zurückgedrängt worden.
Mazedonische Front:
Die Lage ist unverändert.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Der befestigte Milcovul-Abschnitt erreicht

Wien, 3. Januar.
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz:
In der Dobrudscha neuerlich Fortschritte. Südlich und westlich von Focsani sind die österreichisch-ungarischen und deutschen Streitkräfte des Generals v. Falkenhayn bis an den stark verschanzten Milcovul-Abschnitt gelangt. Weiter nordwestlich warfen sie den Feind aus Miera zurück.
Am Südflügel der Heeresfront des Generalobersten Erzherzogs Joseph drangen wir über Negrilesci hinaus. Südöstlich von Harja und auf dem Monte Faltucanu westlich von Sulta wurden starke Angriffe des Gegners unter schweren Feindverlusten abgeschlagen. Im Mestecanesci-Abschnitt vereitelten unsere Sicherungstruppen im Bajonett- und Handgranatenkampf russische Vorstöße. Bei Manajow östlich von Zloczow brachte eine ans unseren und deutschen Kämpfern zusammengesetzte Sturmtruppe in glücklicher Streifung 3 russische Offiziere und 127 Mann ein.
Italienischer und südöstlicher Kriegsschauplatz:
Keine bemerkenswerten Kämpfe.

  Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 3. Januar.
Mazedonische Front:
In einzelnen Abschnitten der Front lebhafteres Artilleriefeuer. Für uns günstig verlaufene Patrouillengefechte nordwestlich von Bitolia, wobei wir Gefangene machten. Zwischen dem Wardar und dem Dojransee lebhafte Tätigkeit der feindlichen Artillerie. Zwei Kriegsschiffe beschossen ergebnislos unsere Stellungen bei Orfano.
Rumänische Front:
In der Dobrudscha zog sich der Gegner auf die mächtig befestigte Stellung längs der Straße Macin -Jijila-Vacareni zurück. Der Vormarsch gegen diese Stellung dauert fort. Wir besetzten die Höhe 106 östlich von Jijila. Feindliche Monitoren beschossen Tulcea.

 

Der 1. Weltkrieg im Januar 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 5
Nationaler Verlag, Berlin (1917)

 

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