Der
Verlauf des Seegefechts in den Hoofden
Berlin,
24. Januar.
In Ergänzung der amtlichen Meldung über das Gefecht
zwischen einem Teil unserer Torpedoboote und englischen leichten Streitkräften
am 23. Januar früh werden nachstehende Einzelheiten bekannt.
Gleich zu Beginn des Gefechtes, das sich während der Dunkelheit abspielte,
erhielt das Führerfahrzeug "V 69" einen Volltreffer in
die Kommandobrücke. Dieser Treffer tötete den Flottillenchef,
Korvettenkapitän Max Schultz, der seine Flottille seit Beginn des
Krieges stets mit Schneid und Erfolg geführt hatte, sowie weitere
zwei Offiziere und einige Mannschaften und verursachte eine Ruderhavarie,
die zu einem Zusammenstoß mit einem anderen Boot führte. "V
69" ist dann in schwerbeschädigtem Zustande unbelästigt
vom Feinde nach dem niederländischen Hafen Ymuiden eingelaufen.
Das von "V 69" gerammte Boot hat trotz seiner Beschädigungen
am Gefecht weiter teilgenommen und im Verlauf desselben einen englischen
Zerstörer durch Rammen schwer beschädigt. Der Zerstörer
wurde später durch unsere Flugzeugaufklärung in sinkendem Zustande
festgestellt. Dem deutschen Torpedoboot gelang es trotz seiner infolge
des zweimaligen Rammens herabgesetzten Geschwindigkeit, ungehindert vom
Feinde einen deutschen Stützpunkt zu erreichen.
Ein drittes deutsches Boot, welches in der Dunkelheit während des
Gefechtes die Fühlung mit den anderen verloren hatte, stieß
auf zahlreiche feindliche Torpedobootszerstörer, griff sofort an
und versenkte durch Torpedoschuß auf nächste Entfernung einen
großen feindlichen Zerstörer. Angesichts der ihm gegenüberstehenden
Übermacht brach das Boot das Gefecht ab und erreichte unbehelligt
durch den Gegner wohlbehalten den Hafen.
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