Der Weltkrieg am 20. Februar 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Ein französischer Stützpunkt bei Transloy erstürmt

Großes Hauptquartier, 20. Februar. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Bei der Armee des Generalfeldmarschalls Herzogs Albrecht von Württemberg scheiterte vormittags ein nach Feuervorbereitung einsetzender Vorstoß der Engländer westlich von Messines. 1 Offizier und 6 Mann blieben in unserer Hand. 
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: 
An der Artois-Front wurden einige englische Erkundungsvorstöße abgewiesen. 
Auf dem Nordufer der Ancre überrumpelte eine Streifabteilung einen englischen Posten und brachte sieben Gefangene zurück. 
Nach kurzer Feuerwirkung nahmen unsere Stoßtrupps einen Stützpunkt südlich von Le Transloy im Sturm und führten die Besatzung von 30 Mann gefangen ab. 
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: 
In der Champagne und in den Vogesen verliefen kleine Unternehmungen für die Franzosen ergebnislos; an der Nordostfront von Verdun gelang uns ein Handstreich gegen eine feindliche Postierung, die bei hellem Tage aufgehoben wurde. 
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: 
In einzelnen Abschnitten war die russische Artillerie tätiger als in den Vortagen, besonders südlich des Dryswiatysees und auf dem Ostufer der Narajowka. 
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph: 
In den Karpathen bei Schneetreiben für uns erfolgreiche Streifen. Ein russisches Blockhaus südlich des Smotrec wurde nach Gefangennahme der Verteidiger gesprengt. Nördlich des Slanictales schoben wir unsere Kampfstellung nach Vertreibung feindlicher Posten und Abwehr von Gegenangriffen auf einen Höhenkamm vor. 
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen: 
Bei Radulesti am Sereth drangen Sturmtrupps in die russische Stellung und kehrten nach Zerstörung von Unterständen mit 11 Gefangenen und mehreren Maschinengewehren zurück.
Mazedonische Front: 
Zwischen Wardar und Dojransee lag bis zum Abend heftiges Feuer auf unseren Stellungen; ein Angriff ist nicht erfolgt.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Französische Teilvorstöße abgewiesen

Berlin, 20. Februar, abends. (Amtlich.)
Außer der erfolgreichen Abwehr französischer Teilvorstöße zwischen Maas und Mosel war im Westen bei Regen und Nebel die Gefechtstätigkeit gering.
Im Osten und Mazedonien nichts Besonderes.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Zunehmendes Artilleriefeuer an der küstenländischen Front

Wien, 20. Februar. 
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Nordöstlich von Focsani brachten Stoßtrupps nebst einer Anzahl von Gefangenen 3 Maschinengewehre und 1 Minenwerfer aus den feindlichen Gräben ein. 
Im Ludowagebiet wurde ein russisches Blockhaus gesprengt. 
An der Narajowka lebhafter Geschützkampf. Bei Radziwilow hat einer unserer Flieger ein russisches Flugzeug abgeschossen. 
Italienischer Kriegsschauplatz: 
Gestern nachmittag nahm das feindliche Artilleriefeuer an der küstenländischen Front zwischen Plawa und dem Meere an Stärke zu. Nachts kam es nur zu einzelnen Feuerüberfällen. 
An der Tiroler Front war die italienische Artillerie namentlich im Abschnitt zwischen Torbole und Loppio tätiger als gewöhnlich. 
Südöstlicher Kriegsschauplatz: 
Südöstlich von Berat Feldwachengeplänkel.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
 v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 20. Februar. 
Mazedonische Front: 
Zwischen Wardar und Dojransee ziemlich lebhafte Artillerietätigkeit. Gegen 8 Uhr abends steigerte sich das feindliche Artilleriefeuer südlich von Stojakovo zum Trommelfeuer, das ungefähr eine Stunde anhielt. An der übrigen Front schwaches Artilleriefeuer. Im Wardartal lebhafte Fliegertätigkeit. 
Rumänische Front: 
Östlich von Tuicea schwaches Feuer der Artillerie, der Infanterie und der Maschinengewehre auf beiden Seiten des St. Georg-Armes.

 

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 20. Februar. 
Tigrisfront: Am 18. Februar Infanterie- und Maschinengewehrfeuer bei Fellahie. Am folgenden Tage nahm der Feind unsere Stellung bei Fellahie unter heftiges Artilleriefeuer.
Sinaifront: Am 5. Februar wurde ein feindliches Flugzeug zum Landen hinter unseren Stellungen gezwungen. Das feindliche Flugzeug verbrannte, der Flugzeugführer wurde gefangengenommen.

 

Der 1. Weltkrieg im Februar 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 6
Nationaler Verlag, Berlin (1917)

 

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