Der Weltkrieg am 25. März 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Französische Bataillone bei Soissons zurückgeschlagen

Jagdflieger 1. Weltkrieg: Oberleutnant Freiherr von Richthofen
Manfred von Richthofen
Jagdflieger 1. Weltkrieg: Leutnant Werner Voß
Werner Voß

Großes Hauptquartier, 25. März. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Bei klarem Wetter war an der flandrischen und Artois-Front die Artillerietätigkeit lebhaft.
Südöstlich von Ypern führten unsere Minenwerfer ein Wirkungsschießen durch; im Anschluß daran vordringende Erkunder fanden die Gräben völlig zerstört und vom Feinde geräumt vor.
Bei Beaumetz, Roisel und östlich des Crozat-Kanals trafen feindliche Vorstöße auf unsere Sicherungen, die nach Schädigung des Gegners ihren Weisungen entsprechend auswichen; in einem Gefecht bei Vregny (nordöstlich von Soissons) wurden französische Bataillone verlustreich zurückgeschlagen. 
Bei Soupir und bei Cerny auf dem Nordufer der Aisne brachen in kraftvollem Sturm unsere Stoßtrupps nach wirksamer Feuervorbereitung in die französischen Linien und kehrten mit 60 Gefangenen zurück. 
Zwischen Meer und Mosel waren die Angriffe unserer Flieger gegen feindliche Flugzeuge und Erdziele zahlreich. In Luftkämpfen verloren die Engländer und Franzosen 17 Flugzeuge; Oberleutnant Freiherr v. Richthofen brachte den 30., Leutnant Voß seinen 16. und 17. Gegner zum Absturz. 
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: 
Bei einem Handstreich nahe Samman an der Düna blieben 21 Russen in unserer Hand. 
In mehreren Abschnitten vornehmlich bei Smorgon, westlich von Luck, bei Brody und Brzezany nahm die Feuertätigkeit zeitweilig zu. 
An der Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph und bei der Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen ist die Lage bei Tauwetter unverändert.
Mazedonische Front: 
Nördlich von Monastir säuberten unsere Streifabteilungen ein vor der Stellung verbliebenes französisches Schützennest.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Lebhafte Gefechtstätigkeit zwischen Somme und Crozat-Kanal

Berlin, 25. März, abends. (Amtlich.)
Im Westen lebhafte Gefechtstätigkeit im Winkel zwischen Somme und Crozat-Kanal.
Vom Osten und von der mazedonischen Front ist nichts Besonderes gemeldet.
1)

 

80000 Tonnen in wenigen Tagen versenkt - U-Boot-Beute der letzten Tage

Berlin, 25. März.
Außer den im Laufe des Monats März bereits veröffentlichen Schiffsverlusten haben unsere U-Boote in den letzten Tagen versenkt: 25 Dampfer, 14 Segler und 37 Fischerfahrzeuge mit einem Gesamttonnengehalt von 80000 Brutto-Registertonnen. Ferner wurde am 9. März von einem unserer Unterseeboote im Kanal ein englischer Doppeldecker durch Geschützfeuer vernichtet.
Mit vorstehenden Schiffen sind, soweit bisher bekannt, unter anderem 34000 Tonnen Kohlen, in der Hauptfache nach Frankreich bestimmt, 3000 Tonnen Brennöl, 3300 Tonnen Erz von Huelva nach Westhartlepol unterwegs, 3300 Tonnen Getreide und 9900 Tonnen Lebensmittel, abgesehen von den mit den Fischerfahrzeugen versenkten Schiffen, vernichtet.

  Der Chef des Admiralstabes der Marine. 1)

 

Der chinesische Gesandt fordert seine Pässe

Berlin, 25. März.
Der hiesige chinesische Gesandte hat im Auftrage seiner Regierung um Aushändigung seiner Pässe gebeten.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Italienischer Angriff auf den Monte Scorluzzo gescheitert

Wien, 25. März. 
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Westlich von Luck auf unserer Seite günstig verlaufene Stoßtruppunternehmen.
Italienischer Kriegsschauplatz: 
Auf der Karsthochfläche drangen unsere Sturmpatrouillen gestern früh bei Kostanjevica in die erste feindliche Befestigungslinie ein, vertrieben die italienischen Posten und kehrten befehlsgemäß wieder in unsere Stellung zurück. Nachmittags war der Artilleriekampf auf der Hochfläche sehr lebhaft. Im Gebiet des Stilfser Jochs wiesen unsere Truppen einen Angriff der Italiener auf den Monte Scorluzzo unter beträchtlichen Verlusten des Feindes ab.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Nichts Neues.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
 v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der 1. Weltkrieg im März 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 6
Nationaler Verlag, Berlin (1917)

 

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