Der Weltkrieg am 3. Juni 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Starker Artilleriekampf an der flandrischen Front

Großes Hauptquartier, 3. Juni. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: 
Im Wytschaete-Abschnitt hat der starke Artilleriekampf auch gestern angehalten. 
Zwischen Lens und Quéant blieb gleichfalls die Feuertätigkeit lebhaft. Nachts griffen die Engländer bei Loos, am Souchezbach und nordöstlich von Monchy an. Sie wurden abgewiesen; in einzelnen Grabenstücken südwestlich von Lens wird noch gekämpft. 
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: 
Die Gefechtstätigkeit längs der Aisne und in der Champagne war im allgemeinen gering. Erkundungsstöße unserer Sturmtrupps brachten am Chemin-des-Dames südöstlich von Filain mehrere Flammenwerfer, an der Aisne 15 Gefangene ein. 
Heeresgruppe Herzog Albrecht:
Auf dem rechten Maasufer wurden bei Haudiomont, Combres und St. Mihiel mehrere französische Aufklärungsabteilungen zurückgeschlagen. 
In der Nacht zum 1. Juni bewarfen englische Flieger ein im Etappengebiet befindliches Lager mit Bomben, die von den französischen Gefangenen 1 Mann töteten und 91 verwundeten. Unsere Fluggeschwader haben vor der Arras- und Aisne-Front mit erkannter Wirkung Bomben auf Bahnanlagen, Munitions- und Truppenlager abgeworfen. 
In Luftkämpfen und durch Abwehrfeuer haben die Gegner gestern 10 Flugzeuge verloren.
Auf dem östlichen Kriegsschauplatz ist die Gesamtlage unverändert. 
In der Moldau sind in den beiden letzten Nächten zwischen Susita- und Putna-Tal rumänische Vorstöße abgewiesen worden. 
Mazedonische Front: 
Westlich des Wardar sind südöstlich von Huma und bei Altschak Mahle Angriffe mehrerer feindlicher Kompagnien vor den bulgarischen Stellungen verlustreich gescheitert.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Stärkster Feuerkampf im Wytschaete-Bogen

Berlin, 3. Juni, abends. (Amtlich.) 
Im Wytschaete-Bogen stärkster Feuerkampf.
1)

 

Neuerdings 64200 Tonnen Frachtraum versenkt

Berlin, 3. Juni. (Amtlich.) 
1. Im Atlantischen Ozean sind durch die Tätigkeit unserer U-Boote 30500 Brutto-Registertonnen vernichtet worden. Unter den Schiffen befanden sich u. a. zwei englische Dampfer, deren Ladungen u. a. aus 7 Millionen Kilogramm Öl für die englische Kriegsmarine und aus 10000 Ballen Baumwolle bestanden, und ein großer französischer Dampfer mit unbekannter Ladung sowie russische Segler mit 8000 Tonnen Weizen für England.
2. Neue U-Boots-Erfolge im Mittelmeer: Wieder wurde eine größere Anzahl von Dampfern und Seglern mit zusammen 33700 Brutto-Registertonnen versenkt. 

  Der Chef des Admiralstabes der Marine. 1)

 

Neue U-Boots-Erfolge an der Westküste Irlands - Fliegerangriff auf Lebara

Berlin, 3. Juni. 
1. An der Westküste Irlands und vor dem Westausgange des Kanals sind 18000 Brutto-Registertonnen versenkt worden. Von den vernichteten Dampfern und Seglern konnten Namen und Ladungen nicht festgestellt werden, da die Fahrzeuge aus Geleitzügen herausgeschossen wurden.
2. Eines unserer Seeflugzeuge belegte am 2. Juni die russische Fliegerstation Lebara mit gut deckenden Bomben. 

  Der Chef des Admiralstabes der Marine. 1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Erfolgreicher Vorstoß bei Görz


Hauptmann Sonnewend

Wien, 3. Juni. 
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Im Putna-Tal wurde ein Vorstoß rumänischer Truppen blutig abgeschlagen. 
Italienischer Kriegsschauplatz: 
Im San Marco-Gelände bei Görz warfen die Abteilungen des Hauptmanns Sonnewend den Feind mit einem schneidigen Vorstoß aus seinen vordersten Gräben. Er ließ 10 Offiziere, 500 Mann und 4 Maschinengewehre in unserer Hand. - Italienische Flieger bewarfen Triest und andere istrianische Plätze mit Bomben. In Triest wurden eine Frau und ein Kind getötet. An der Südtiroler Front zahlreiche Luftkämpfe.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Unverändert.

  Der Chef des Generalstabes. 1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Vergebliche feindliche Unternehmungen in der Serresebene 

Sofia, 3. Juni. (Amtlicher Heeresbericht.) 
Mazedonische Front: 
Auf dem rechten Wardarufer ziemlich lebhafte Artillerietätigkeit. Französische Kompagnien versuchten unseren vorgeschobenen Posten südlich von den Dörfern Huma und Mojna anzugreifen, sie wurden aber durch Feuer vertrieben. In dem nördlichen Teile der Ebene von Serres rückten mit Einbruch der Nacht starke feindliche Abteilungen nach Artillerievorbereitung gegen Spatovo vor; dem wirksamen Feuer der Artillerie, Gewehre, Maschinengewehre und Bomben ausgesetzt, kehrten sie auf ihrem Wege fluchtartig um.
1)

 

Der 1. Weltkrieg im Juni 1917

ZURÜCK   HAUPTSEITE   WEITER

 

Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 6
Nationaler Verlag, Berlin (1917)

 

© 2005 stahlgewitter.com