Der deutsche Heeresbericht:
Rückzug
der Russen in Richtung Czernowitz -
Sturmerfolge bei Monchy, Ailles, Hurtebise; 1150 Gefangene
Großes
Hauptquartier, 26. Juli.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
In unverminderter Heftigkeit, vielfach zum Trommelfeuer anschwellend,
tobte zwischen der Küste und der Lys die Artillerieschlacht weiter.
Nachts ließ der Feuerkampf nur wenig nach; bei Hellwerden steigerte
er sich erneut zu größter Stärke.
Die englischen Erkundungsvorstöße dauerten an; Erfolg hatten
sie nicht.
Im Artois lag wieder heftige Artilleriewirkung auf den Stellungen bei
Lens. Bei Monchy erkämpften lübeckische Sturmabteilungen zusammen
mit Flammenwerfern ein wichtiges Grabenstück, das der Feind dreimal
vergeblich zurückzuerobern versuchte.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Nach ausgezeichneter Feuervorbereitung stürmten abends Teile westfälischer
Regimenter die französische Stellung südlich von Ailles in 1800
Meter Breite und 400 Meter Tiefe. Heute morgen brachen zu überraschendem
Angriff niederrheinische Bataillone nordwestlich des Gehöfts Hurtebise
vor und entrissen dem Feinde beherrschende Teile des Höhenkammes.
In der Champagne führten schleswig-holsteinische und märkische
Sturmtruppen einen schneidigen Vorstoß erfolgreich durch. Sie nahmen
am Hochberg die Reste des am 14. Juli in der Hand der Franzosen gebliebenen
Geländes wieder.
Der Gegner führte auf den drei Gefechtsfeldern fruchtlose Gegenangriffe,
die seine blutigen Verluste erhöhten; im ganzen sind über 1150
Gefangene, dabei 46 Offiziere, und zahlreiche Grabenwaffen eingebracht
worden.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern (Heeresgruppe
des Generalobersten v. Eichhorn):
Südlich von Smorgon verkleinerte unsere zusammengefaßte Artilleriewirkung
die Einbruchstelle der Russen. Der Feind mußte dort weichen; fast
die ganze frühere Stellung ist wieder in unserem Besitz.
Heeresgruppe des Generalobersten v. Boehm-Ermolli:
In heftigen Kämpfen gewannen unsere Divisionen die Höhen nordöstlich
von Tarnopol und den Griezna- Abschnitt bis zur Straße Trembowla-Husiatyn.
Weiter südwestlich sind Buczacz, Tlumacz, Ottynia, Delatyn genommen.
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
Die russische Karpathenfront ist durch den Druck nördlich des Dnjestr
nun auch südlich des Tataren-Passes ins Wanken gekommen. Der Feind
geht dort in Richtung auf Czernowitz zurück. Im Angriff wurden die
Russen gestern von den Baba Ludowahöhen geworfen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
Von Mittag bis zur Dunkelheit lebhafter Feuerkampf am Unterlauf des Sereth.
Mazedonische Front:
Nichts Neues.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
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