Der
deutsche Heeresbericht:
Stärkstes
Trommelfeuer zwischen Yser und Lys
Großes
Hauptquartier, 10. August.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
In Flandern schwankte gestern die Kampftätigkeit der Artillerien
bei wechselnder Sicht in ihrer Stärke; sie nahm abends allgemein
zu, hielt während der Nacht an und steigerte sich heute in den frühesten
Morgenstunden zwischen der Yser und Lys zu stärkstem Trommelfeuer.
In breiten Abschnitten östlich und südöstlich von Ypern
haben darauf starke feindliche Infanterieangriffe eingesetzt.
Im Artois war der Artilleriekampf beiderseits von Lens und südlich
der Scarpe sehr lebhaft. Abends griffen die Engländer vom Wege Monchy-Pelves
bis zur Straße Arras-Cambrai in dichten Massen an. Unser Vernichtungsfeuer
schlug verheerend in ihre Bereitstellungsräume; die vorbrechenden
Sturmwellen erlitten im Abwehrfeuer und Nahkampf mit unseren kampfbewährten
Regimentern schwerste Verluste und wurden überall zurückgeworfen.
Nördlich von St. Quentin entrissen brandenburgische Bataillone den
Franzosen einige Grabenlinien in 1200 Meter Breite. Gegenangriffe des
Feindes scheiterten, über 150 Gefangene blieben in unserer Hand.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Zwischen Soissons und Reims, in der Westchampagne und auf beiden Maasufern
erreichte das Feuer zeitweilig erhebliche Stärke.
Eine französische Erkundungsabteilung, die an der Straße Laon-Soissons
in unsere Gräben eindrang, wurde durch Gegenstoß vertrieben.
Östlich der Maas brachen badische Stoßtrupps in die französische
Stellung nördlich von Vacherauville ein und führten eine Anzahl
Gefangener zurück.
Leutnant Gontermann schoß zwei feindliche Fesselballone ab.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
Auflebende Gefechtstätigkeit bei Dünaburg, südlich von
Smorgon und bei Brody. Hier brachte ein Unternehmen deutscher und österreichisch-ungarischer
Truppen über 200 Gefangene ein.
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
Südöstlich von Czernowitz wurde hartnäckig gekämpft;
unsere Truppen drangen an mehreren Punkten in die Grenzstellung der Russen
ein.
Auch in der Sereth-Niederung und an der Solka wurden nach Abwehr feindlicher
Gegenstöße Vorteile erzielt. Zwischen Trotus- und Putna-Tal
nahmen die verbündeten Truppen trotz zähen Widerstandes der
Rumänen mehrere Höhenstellungen in Sturm.
In den beiden letzten Tagen wurden im Oitoz-Abschnitt gegen 1400 Gefangene
gemacht und 30 Maschinengewehre erbeutet.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
Zu beiden Seiten der Bahn Focsani-Adjudul haben deutsche Divisionen in
breiter Front den Übergang über die Susita erzwungen. In erbitterten
Gegenstößen suchten die Gegner unter Einsatz starker Massen
unser Vordringen zu hemmen; alle ihre gegen Front und Flanke geführten
Angriffe scheiterten unter den schwersten Verlusten.
Mazedonische Front:
Nichts Besonderes.
Der Erste Generalquartiermeister
Ludendorff.
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