Der deutsche Heeresbericht:
Neue
Vorstöße an der englischen Front abgeschlagen
Ritter v. Tutschek
Großes
Hauptquartier, 12. August.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Nach den Angriffen des gestrigen Vormittags ließ in Flandern der
Feuerkampf nach; erst gegen Abend steigerte er sich in breiten Abschnitten
wieder und blieb nachts lebhaft.
Heute morgen brachen nach einstündigem Trommelfeuer an vielen Stellen
der Front starke feindliche Erkundungsabteilungen vor; sie wurden überall
zurückgeschlagen. Nördlich von Hollebeke setzten die Engländer
mehrere Regimenter zum Stoß an; auch sie hatten keinen Erfolg und
mußten unter schwersten Verlusten zurückweichen.
Vom La Bassée-Kanal bis auf das Südufer der Scarpe und nordwestlich
von St. Quentin verstärkte sich zeitweilig die Feuertätigkeit,
während der es mehrfach zu Vorfeldgefechten kam.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
An der Aisne-Front, in der Westchampagne und auf den beiden Maas-Ufern
bekämpften sich die Artillerien lebhafter als in letzter Zeit. Bei
Cerny-en-Laonnois brachen am Abend zwei französische Angriffe verlustreich
zusammen; am Cornillet wurden feindliche Handgranatentrupps vor den von
uns gewonnenen Stellungen abgewiesen.
Oberleutnant Ritter v. Tutschek brachte im Luftkampf seinen 22. und 23.
Gegner zum Absturz.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
Südlich des Trotusul-Tales erkämpften deutsche und österreichisch-ungarische
Divisionen die beherrschenden Höhenstellungen und das Dorf Grozesci.
Gegen unsere südlich des Oitoz-Tales vordringenden Truppen führte
der Feind frische Kräfte ins Feuer, die sich in oft wiederholten,
erbitterten Gegenangriffen ohne jeden Erfolg verbluteten.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
Die Kämpfe nördlich von Focsani dauern an. Zwischen Sereth und
der Bahn von Adjudul Nou griffen auch gestern Russen und Rumänen
mit starken Kräften unsere Linien an. Kein Fußbreit Bodens
ging uns verloren.
Westlich der Eisenbahn wurde der Feind durch kraftvollen Angriff deutscher
Truppen nach Norden und Nordwesten zurückgedrängt und erlitt
bei erfolglosen Gegenstößen blutigste Verluste.
Seit dem 6. August sind auf diesem Kampffelde über 130 Offiziere
und mehr als 6650 Mann gefangen, 18 Geschütze und 61 Maschinengewehre
erbeutet worden. Vom Sereth bis zur Donau nahm die Feuertätigkeit
erheblich zu; an der Buzaulmündung wurde ein russischer Angriff zurückgewiesen.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
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