Der deutsche Heeresbericht:
Blutige
Niederlage der Engländer in Flandern
Großes
Hauptquartier, 28. August.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
In Flandern brach frühmorgens an der Straße Ypern-Menin ein
starker englischer Angriff verlustreich zusammen.
Nachmittags setzte schlagartig stärkstes Trommelfeuer gegen die Kampfzone
zwischen Langemarck und der Bahn Roulers-Ypern ein. Unter Verwendung zahlreicher
Panzerwagen und tieffliegender Flugzeuge trat bald darauf die englische
Infanterie auf dieser Front zum Sturm an. In zäher Verteidigung warfen
unsere Kampftruppen den Feind, der seinem Angriff durch Vorführen
starker Reserven dauernd Nachdruck zu geben versuchte, überall zurück.
Abends setzte unter nochmaliger gewaltiger Feuersteigerung ein zweiter
geschlossener Ansturm gegen dieselben Abschnitte ein. Das Ergebnis der
bis in die Nacht hinein dauernden Kämpfe ist, daß bis auf eine
unbedeutende Einbuchtung nordöstlich von Frezenberg unsere Stellungen
restlos behauptet wurden und die Engländer eine blutige Niederlage
erlitten.
Der Erfolg des Tages ist der ausgezeichneten Haltung württembergischer
Truppen und der vernichtenden Wirkung unseres zusammengefaßten Artilleriefeuers
zu danken.
Westlich von Le Catelet scheiterten englische Vorstöße vor
unseren Linien.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Im westlichen Teil des Chemin-des-Dames suchten die Franzosen am Wege
Allemant-Sancy in Regimentsbreite zum Angriff vorzubrechen; sie wurden
durch Feuer abgewiesen.
Südlich von Courtecon und südöstlich von Ailles verliefen
Stoßtruppunternehmen für uns erfolgreich.
Vor Verdun herrschte tagsüber nur geringe Gefechtstätigkeit,
nachdem die Frühkämpfe um das von uns zurückgewonnene Dorf
Beaumont abgeschlossen waren. Die dort eingebrachten Gefangenen gehörten
drei französischen Divisionen an. Abends nahm auf dem Ostufer der
Maas der Artilleriekampf wieder große Heftigkeit an; bei erfolglosen
Teilangriffen, die westlich der Straße Beaumont-Vacherauville vorbrachen,
erlitten die Franzosen erhebliche Verluste.
In den letzten Tagen errang Leutnant Voß seinen 38. Luftsieg.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
Von der Düna bis zum Dnjestr war die Gefechtstätigkeit nur in
wenigen Abschnitten lebhaft.
Auf dem Nordufer des Pruth nahmen rheinische, bayerische und österreichisch-ungarische
Regimenter die stark verschanzten russischen Stellungen auf der Dolzokhöhe
und das Dorf Bojan im Sturm. Hartnäckiger Widerstand der Russen wurde
auch auf den Hügeln nordöstlich des Dolzok nach hartem Kampf
am Abend gebrochen. Mehr als 1000 Gefangene, 6 Geschütze und zahlreiche
Maschinengewehre fielen in unsere Hand. Die Verluste des hinter den Rakitna-Abschnitt
zurückgeworfenen Feindes sind schwer.
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
Nördlich von Soveja im Susitatal wurden unsere Sicherungen von kürzlich
genommenen Höhen durch überlegenen feindlichen Angriff verdrängt.
Mazedonische Front:
Zwischen Prespa- und Dojransee lebte mehrfach das Feuer auf. Westlich
des Wardar bei Ljumnica angreifende feindliche Abteilungen wurden von
den bulgarischen Posten abgewiesen.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
|