Der deutsche Heeresbericht:
Jakobstadt
genommen
Bisher
4000 Russen gefangen - Durchbruch in 40 Kilometer Breite
Kurt Wüsthoff
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Hans Adam
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Großes
Hauptquartier, 22. September.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Nach heftigen Feuerstößen, denen nur bei St. Julien ergebnislose
Teilangriffe des Feindes folgten, flaute gestern vormittag der Feuerkampf
an der flandrischen Front ab.
Von Mittag an steigerte er sich an der Küste und von der Yser bis
zur Deule wieder zu großer Heftigkeit.
6 Uhr abends setzte von Langemarck bis Hollebeke schlagartig stärkstes
Trommelfeuer von einstündiger Dauer ein. Im Anschluß daran
ging englische Infanterie an vielen Stellen der Front wieder zum Angriff
über. Wo zwischen den Bahnen Boesinghe-Staden und Ypern-Roulers der
feindliche Ansturm in der verheerenden Abwehrwirkung unserer Artillerie
zur Durchführung kam, wurde er im Nahkampf zurückgeschlagen.
Weiter südlich bis zum Kanal bei Hollebeke brach die Wucht unseres
Vernichtungsfeuers den feindlichen Angriffswillen; nur vereinzelt kamen
englische Sturmtruppen aus ihren Trichterstellungen heraus; sie wurden
abgewiesen.
Heute früh entspannen sich nach neuer Feuersteigerung örtliche
Infanteriekämpfe, die durchweg für uns günstig verliefen.
Bei den anderen Armeen der Westfront herrschte fast überall geringe
Gefechtstätigkeit.
An den Kämpfen in Flandern hatten die Flieger hervorragenden Anteil.
In den beiden letzten Tagen wurden 39 feindliche Flugzeuge und 2 Fesselballone
abgeschossen; 3 unserer Flieger sind abgestürzt. Oberleutnant Schleich
errang seinen 21. und 22. Luftsieg. Leutnant v. Bülow schoß
seinen 21. Gegner, Leutnant Wüsthoff und Leutnant Adam schossen je
2 feindliche Flieger ab.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
Auf dem Westufer der Düna gelang es den unter Befehl des Generalleutnants
Graf v. Schmettow (Egon) fechtenden Divisionen durch wohlvorbereiteten
und kraftvoll durchgeführten Angriff, die russischen Stellungen nordwestlich
von Jakobstadt zu durchbrechen. Ausgezeichnete Artillerie- und Minenwerferwirkung
bahnte den Weg für die Infanterie, die von den Fliegern unter Führung
des Rittmeisters Prinzen Friedrich Sigismund von Preußen trotz ungünstigster
Witterung sehr gut unterstützt wurde.
In ungestümem Stoß wurde der Feind gegen den Fluß zurückgeworfen;
er gab unter dem Druck unserer Truppen den 40 Kilometer breiten und etwa
10 Kilometer tiefen Brückenkopf auf dem Westufer der Düna auf
und flüchtete eilends auf das östliche Ufer.
Jakobstadt ist in unserer Hand.
Bisher sind mehr als 4000 Russen gefangen, über 50 Geschütze
als Beute gemeldet.
Mazedonische Front:
Im Berggelände zwischen Ochridasee und Skumodtal griffen starke
französische Kräfte an. Deutsche und österreichisch-ungarische
Truppen warfen in hartem Kampf den Feind zurück.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
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