Der deutsche Heeresbericht:
"Ein
Schlachttag von seltener Schwere"
Der
englische Ansturm in Flandern heldenmütig abgewehrt
Großes
Hauptquartier, 5. Oktober.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Ein Schlachttag von seltener Schwere liegt hinter Führern und Truppen
der 4. Armee; er wurde bestanden.
Vom frühen Morgen bis in die Nacht währte das Ringen, das durch
wiederholte englische Angriffe aus der Gegend nordwestlich von Langemarck
bis südlich der Straße Menin-Ypern (15 Kilometer) immer von
neuem entfesselt wurde. Ununterbrochen wirkten die Artilleriemassen mit
äußerster Leistung von Mann und Geschütz in das Gelände,
auf dem sich die erbitterten, hin- und herwogenden Kämpfe der Infanterie
abspielten.
Brennpunkte der Schlacht waren Poelkapelle, die einzelnen Höfe 3
Kilometer westlich von Passchendaele, die Wegekreuze östlich und
südöstlich von Zonnebeke, die Waldstücke westlich von Becelaere
und das Dorf Gheluvelt. Über diese Linie hinaus konnte der Feind
zwar vorübergehend vordringen, doch sich unter der Wucht unserer
Gegenangriffe nicht behaupten, obwohl er bis zum späten Abend dauernd
frische Kräfte ins Feuer führte. Der Gewinn der Engländer
beschränkt sich somit auf einen 1 bis 1½ Kilometer tiefen
Streifen von Poelkapelle über die östlichen Ausläufer von
Zonnebeke und längs der von dort nach Becelaere führenden Straße.
Dies Dorf ist ebenso wie das heißumkämpfte Gheluvelt voll in
unserem Besitz.
Die blutigen Verluste der englischen Divisionen - mindestens elf waren
allein beim Frühangriff auf der Schlachtfront eingesetzt - wenden
übereinstimmend als sehr hoch gemeldet. Das gute Zusammenwirken aller
unserer Waffen brachte auch diesen gewaltigen Stoß der Engländer
zum Zusammenbrechen vor dem Ziel, das dieses Mal nicht, wie behauptet
werden wird, eng, sondern unzweifelhaft recht weit gesteckt war.
Das Heldentum der deutschen Truppen in Flandern wird durch nichts übertroffen.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Auf dem Ostufer der Maas führten die Franzosen abends einen neuen
starken Angriff - den 12. binnen drei Tagen - am Nordhang der Höhe
344 östlich von Samogneux. Tagsüber bereitete heftiges Feuer,
vor dem Vorbrechen zum Trommelfeuer gesteigert, den Sturm der französischen
Kräfte vor, die von den kampfbewährten Württembergern fast
überall zurückgeschlagen wurden. An einzelnen Stellen wurden
Gegenstöße erforderlich; sie brachten zahlreiche Gefangene
in unsere Hand.
Auf dem östlichen
Kriegsschauplatz keine größeren
Kampfhandlungen.
Mazedonische Front:
Im Becken von Monastir und im Cerna-Bogen war die Gefechtstätigkeit
lebhafter als in den letzten Tagen.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
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