Der Weltkrieg am 7. Oktober 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Russische Vorstöße in der Bukowina abgewiesen

Großes Hauptquartier, 7. Oktober.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Bei Regenfällen und Wind blieb die Gefechtstätigkeit bei fast allen Armeen gering.
In Flandern lag starkes Störungsfeuer, durchsetzt mit einzelnen heftigen Feuerstößen, auf dem Kampffelde zwischen Poelkapelle und Zandvoorde.
Vor Verdun lebte auf dem Ostufer der Maas die Feuertätigkeit zeitweilig auf. Erkundungsgefechte riefen dort und in mehreren anderen Abschnitten vorübergehend eine Steigerung des beiderseitigen Feuers hervor.
Die Auswertung von Lichtbildaufnahmen unserer Flieger betätigt, daß unsere Bombenangriffe auf die Festung Dünkirchen starke Zerstörungen in mehreren Stadtvierteln, besonders an den Hafen-, Speicher- und Bahnanlagen verursacht haben. Empfindliche Hemmungen des englischen Nachschubes werden dadurch erreicht worden sein.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
Nordöstlich von Riga, bei Dünaburg und am Zbrucz bekämpften sich mehrfach die Artillerien lebhaft.
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
In der Bukowina griffen die Russen unter Einsatz von Panzerkraftwagen unsere Stellungen bei St. Onufry und Waschkoutz an. Der Feind wurde durch Feuer abgewiesen, aus Waschkoutz durch Gegenstoß deutscher und österreichisch- ungarischer Truppen vertrieben. Gefangene blieben in unserer Hand.
Bei der Heeresgruppe Mackensen lebte am unseren Sereth und bei Tulcea die Kampftätigkeit der Artillerien auf.
Mazedonische Front: 
Nichts Wesentliches.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
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Gesteigerter Feuerkampf zwischen Langemarck und Zonnebeke

Berlin, 7. Oktober. (Amtlich.) 
In Flandern am Abend sich steigernder Feuerkampf zwischen Langemarck und Zonnebeke. An den übrigen Fronten nichts Wesentliches.
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Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 7. Oktober.
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz:
Bei Sereth in der Bukowina griff der Feind gestern nach starker Artillerievorbereitung an. Er wurde bei St. Onufry durch Feuer abgewiesen, bei Waschkoutz von österreichisch-ungarischen und deutschen Truppen im Gegenstoß geworfen.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Im Gabriele-Abschnitt beschränkten sich die Italiener gestern auf Teilvorstöße; diese blieben erfolglos. Auf der Costabella holten Hochgebirgsabteilungen 21 Bersaglieri aus den feindlichen Gräben.

  Der Chef des Generalstabes.

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 7. Oktober.
Mazedonische Front:
Auf der ganzen Front geringe Artillerietätigkeit, die etwas lebhafter östlich der Prespa, in der Gegend von Moglena und westlich des Dojransees war.
Rumänische Front:
In der Nähe von Mahmudia Gewehrfeuer. In der Nähe von Tulcea lebhaftes Artilleriefeuer.

 

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 7. Oktober.
Sinaifront: Am rechten Flügel schwoll das Artillerie- und Minenwerferfeuer zu noch größerer Heftigkeit an. In der Nacht vom 3. zum 4. Oktober versuchte der Feind in Stärke von zwei Kompagnien gegen unseren rechten Flügel vorzugehen, wurde aber durch unser Feuer zum schleunigen Rückzug gezwungen und von unseren Patrouillen verfolgt. Auch an verschiedenen anderen Stellen der ganzen Front hervorbrechende englische Patrouillen wurden durch unser Feuer zurückgetrieben.

 

Ein deutsches interniertes U-Boot entwichen

Madrid, 7. Oktober. (Havas.) 
Das deutsche Unterseeboot Nr. 293, das in Cadix am 9. September eingelaufen und interniert worden war, ist letzte Nacht entwichen. Der Ministerpräsident enthob alle hohen verantwortlichen Militär- und Marineoffiziere von ihren Ämtern.
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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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