Der Weltkrieg am 13. November 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Italienische Panzerwerke erstürmt

Luftkrieg 1914-1918: Vizefeldwebel Buckler
Vizefeldwebel Buckler

Großes Hauptquartier, 13. November.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
In Flandern wehrten wir durch Feuer und im Gegenstoß starke Erkundungsabteilungen ab, die am frühen Morgen von den Belgiern im Yser-Gebiet, von den Engländern auf der Kampffront gegen unsere Stellungen vorgetrieben wurden.
Der Artilleriekampf blieb geringer als an den Vortagen. Am Abend verstärkte sich das Feuer bei Dixmuiden und in einigen Abschnitten des Hauptkampffeldes.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Nördlich von Bruyeres brachte ein entschlossen durchgeführter Handstreich unserer Infanterie Gefangene und Maschinengewehre ein.
Auf dem östlichen Maasufer war die Artillerietätigkeit tagsüber lebhaft.
Leutnant Bongartz errang seinen 22., Vizefeldwebel Buckler seinen 25. Luftsieg.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Südlich von der Bahn Riga-Petersburg wiesen unsere Posten den Angriff einer russischen Streifabteilung ab.
Südöstlich von Gorodischtsche war ein Unternehmen deutscher und österreichisch-ungarischer Stoßtrupps erfolgreich.
An der mazedonischen Front schwoll der Artilleriekampf auf den Höhen östlich von Paralovo im Cerna-Bogen zu erheblicher Stärke an.
Italienische Front:
In den Sieben Gemeinden entrissen wir den Italienern den Monte Longara. Die im Gebirge zwischen dem Sugana- und Cismon-Tale vorgehenden Truppen erstürmten das Panzerwerk Leone auf dem Cima di Campo und die Panzerfeste Cima di Lana. Fonzaso ist in unserem Besitz. An der unteren Piave hat das Artilleriefeuer zugenommen.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
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Seegefecht an der flandrischen Küste

Berlin, 13. November. (Amtlich.)
Am 12. November kam es vor der flandrischen Küste zwischen unseren Torpedobooten und englischen Vorpostenstreitkräften zu einem kurzen Artilleriegefecht, wobei ein feindlicher Zerstörer getroffen wurde. Unsere Boote sind ohne Beschädigung eingelaufen.
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Die Luftangriffe auf deutsches Gebiet im Oktober

Berlin, 13. November. (Amtlich.) 
Unsere Gegner benutzten die meist günstige Wetterlage im Oktober zu 19 größeren Angriffen auf das luxemburgisch-lothringische Industriegebiet und 14 Angriffen gegen die Städte Stuttgart, Trier, Koblenz, Dortmund, Tübingen, Frankfurt a. M., Pirmasens sowie mehrere Städtchen in der Pfalz, in Baden und im Rheingau. Bei den Angriffen auf die Industriegebiete an der Saar und Mosel blieb der angerichtete Schaden durchweg gering. Betriebsstörungen auch nur von kurzer Dauer wurden nicht ein einziges Mal hervorgerufen. Der lange Zeit vorher in der Auslandspresse angekündigte Massenangriff auf West- und Süddeutschland gelangte in der Nacht vom 2. zum 3. Oktober bei sehr günstiger Wetterlage zur Ausführung. Dem Angriff fielen 2 Tote und 15 Verletzte zum Opfer; im übrigen blieb er bis auf geringen Sachschaden völlig wirkungslos. Die anderen Angriffe auf das Heimatgebiet verursachten bis auf zwei leichte Beschädigungen an Bahngleisen keinerlei militärischen Schaden und nur unbedeutenden Schaden an Privathäusern. Durch die Angriffe wurden im ganzen 17 Personen getötet und 75 meist leicht verletzt, darunter 14 Kriegsgefangene. 12 der an diesen Angriffen beteiligten Flugzeuge wurden entweder brennend abgeschossen oder durch unsere Abwehrmaßnahmen zur Landung gezwungen; 1 feindliches Flugzeug, das sich völlig verirrt hatte, landete in der Schweiz und wurde interniert. Den wirksamen Maßnahmen unseres Heimatluftschutzes ist es zu danken, daß auch in diesem Monat die Hoffnung der Feinde auf die Zerstörung friedlicher deutscher Städte und die Vernichtung unserer Rüstungsindustrie vereitelt wurde.
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Luftkrieg 1917

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 13. November.
Amtlich wird verlautbart:
Italienischer Kriegsschauplatz:
In den Sieben Gemeinden wurden dem Feinde weitere Höhenstellungen entrissen. Östlich von Griano erstürmten österreichisch-ungarische Truppen das Panzerwerk Leone auf dem Cima di Campo. Gleichzeitig gelangte die Panzerfeste Cima di Lana gesprengt in unsere Hand. Mit dem Fall dieser beiden Werke ist in die stärkste Sperrgruppe der italienischen Grenzbefestigungen Bresche gelegt. Lamon und Fonzaso sind gewonnen. Die Truppen des Feldmarschalls Conrad haben in den letzten Tagen über 2500 Gefangene eingebracht. Im Cordevoletal wurde ein italienisches Regiment aufgerieben und zur Waffenstreckung gezwungen. Wir führten 1 Oberst, 4 Stabsoffiziere und 4000 Mann als Gefangene ab. An der unteren Piave stellenweise lebhaftere Kampftätigkeit.
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Außer einem Stoßtruppunternehmen bei Gorodischtsche nichts von Belang.
Albanien:
Unverändert.

    Der Chef des Generalstabes. 1)

 

Der 1. Weltkrieg im November 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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