Der Weltkrieg am 27. Dezember 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Erfolgreiche Unternehmungen bei Bezonvaux

Großes Hauptquartier, 27. Dezember.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
An der englischen Front war die Gefechtstätigkeit am Houthoulster Walde, auf dem nördlichen Lysufer, bei Moeuvres und Marcoing zeitweilig lebhaft.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Die Regimenter einer Gardedivision führten nordwestlich von Bezonvaux nach kräftiger Artillerie- und Minenwerferwirkung erfolgreiche Unternehmungen durch. Am Vormittage drangen Erkundungsabteilungen in die französischen Linien. Am Nachmittage stürmten mehrere Kompagnien im Verein mit Flammenwerfern und Teilen eines Sturmbataillons, begleitet von Infanterie- und Schlachtfliegern, in 900 Meter Breite die beiden ersten feindlichen Gräben. Ein Gegenangriff der Franzosen scheiterte unter schweren Verlusten. Nach Sprengung zahlreicher Unterstände kehrten die Sturmtruppen mit mehr als 100 Gefangenen und einigen erbeuteten Maschinengewehren befehlsgemäß in ihre Ausgangsstellungen zurück.
Heeresgruppe Herzog Albrecht:
Eine französische Abteilung, die nördlich von Oberburnhaupt unseren vordersten Graben erreichte, wurde im Nahkampf zurückgeschlagen.
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Nichts Neues.
Mazedonische Front: 
Keine größeren Gefechtshandlungen.
Italienische Front:
Die Artillerietätigkeit zwischen Asiago und der Brenta hat gestern an Heftigkeit nachgelassen. Lebhaftes Störungsfeuer hielt in den Kampfabschnitten sowie zwischen Brenta und Piave tagsüber an. Ein italienischer Vorstoß gegen den Monte Tomba wurde abgewiesen.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
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Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 27. Dezember.
Amtlich wird verlautbart:
Italienischer Kriegsschauplatz:
Zwischen Asiago und der Brenta sowie am Monte Tomba wurden schwächere Angriffe des Gegners abgewiesen. An den übrigen Frontteilen beiderseitiges Störungsfeuer.

  Der Chef des Generalstabes.

 

Ein kühner Streich der "Seeadler"-Besatzung

London, 27. Dezember. 
Das Reutersche Bureau meldet aus Wellington: 
v. Luckner und zehn andere Deutsche, die zur Besatzung des "Seeadler" gehörten und anfangs Oktober in einer bewaffneten Barkasse gefangengenommen wurden, sind am 13. Dezember in einer Barkasse aus einem Ort in Neuseeland, wo sie interniert waren, geflüchtet. Drei Tage später bemächtigten sie sich einer Prahm und machten die Besatzung zu Gefangenen. Die Deutschen wurden einige Tage nachher bei ihrer Ankunft in Fernfido wieder gefangengenommen.
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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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