Der Weltkrieg am 3. Januar 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Französische Vorstöße in der Champagne gescheitert

Großes Hauptquartier, 3. Januar.
Westlicher Kriegsschauplatz:
An verschiedenen Stellen der Front Artilleriekampf. Nahe der Küste wurden bei gelungener Unternehmung Gefangene gemacht. Französische Vorstöße in der Champagne nördlich von Prosnes und nördlich von Le Mesnil scheiterten in unserem Feuer.
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Nichts Neues. 
An der mazedonischen und italienischen Front ist die Lage unverändert.

Der Erste Generalquartiermeister
   Ludendorff.
1)

  

 

Beteiligung der Ukraine an den Friedensverhandlungen

Berlin, 3. Januar. 
Am1. Januar ist in Brest-Litowsk die Friedensdelegation der ukrainischen Volksrepublik, zusammengesetzt aus folgenden vier Bevollmächtigten, eingetroffen: M. F. Lewitsky, N. M. Lobinsky, M. N. Polosow und A. A. Sewrjuk.
Alle vier Vertreter sind Mitglieder der ukrainischen Zentralrada (des ukrainischen Parlaments) und der allrussischen konstituierenden Versammlung (in Petrograd). Die Delegierten der Ukraine haben alle Vollmachten von der Regierung der ukrainischen Volksrepublik zur Führung von Friedensverhandlungen.
1)

 

Rußland fordert Verlegung der Friedensverhandlungen nach Stockholm


Adolf Joffe

Petersburg, 3. Januar. (Meldung der Petersburger Telegraphenagentur.) 
Der Vorsitzende der Friedensdelegation, Genosse Joffe, hat gestern an die Vorsitzenden der Vertretungen von Deutschland, Österreich-Ungarn, Bulgarien und der Türkei folgendes Telegramm gesandt:
Die Regierung der Russischen Republik sieht es als dringlich an, die weiteren Friedensverhandlungen auf neutralem Gebiet zu führen und schlägt ihre Verlegung nach Stockholm vor.
Die russische Delegation erwartet Antwort hierauf in Petersburg. Was den Vorschlag der deutschen und österreichisch-ungarischen Delegation vom 25. Dezember, wenigstens in der Fassung der ersten beiden Punkte, anbelangt, so sieht die Regierung der Russischen Republik als geschäftsführender Hauptausschuß der Sowjets in voller Übereinstimmung mit der von unserer Friedensdelegation ausgedrückten Meinung diesen Vorschlag als dem Grundsatz der freien Selbstbestimmung der Völker widersprechend an, selbst in der eingeschränkten Form der Antworterklärung des Vierbundes. 

Der Vorsitzende der Delegation.
  Joffe.
1)

 

Der 1. Weltkrieg im Januar 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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