Der Weltkrieg am 5. Februar 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Artilleriekämpfe in Flandern

Großes Hauptquartier, 5. Februar. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: 
Von der Küste bis zur Lys Artilleriekampf, der sich am Abend an der Bahn Boesinghe-Staden bei Abwehr eines englischen Vorstoßes sowie zwischen Passchendaele und Becelaere beträchtlich steigerte. Auch südlich von der Lys, am La Bassée-Kanal und an der Scarpe lebte die Feuertätigkeit zeitweilig auf. 
Bei erfolgreichen Erkundungen südlich von Armentières und bei Graincourt wurden einige Engländer gefangen. 
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: 
Badische Stoßtrupps drangen südlich von Beaumont tief in die französischen Stellungen, fügten dem Gegner schwere Verluste zu und kehrten mit 33 Gefangenen und mehreren Maschinengewehren in ihre Linie zurück. 
Heeresgruppe Herzog Albrecht: 
Auf den Maashöhen nördlich und südlich von St. Mihiel lebte die Gefechtstätigkeit am Nachmittage auf.
Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
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Das russische Hauptquartier in Händen der Polen - Oberbefehlshaber Krylenko verhaftet

Krylenko

Berlin, 5. Februar.
Ein Funkspruch aus Kiew vom 2. Februar meldet, daß Mohilew, der Standort der russischen Obersten Heeresleitung, durch die Polen besetzt und Oberbefehlshaber Krylenko mit seinem ganzen Stabe verhaftet wurde.
Nach dem gleichen Funkspruch wurde der Aufstand der Bolschewiki in Kiew von den Ukrainern unterdrückt. An die Spitze des neugewählten ukrainischen Ministeriums wurde der Vorsitzende der ukrainischen Friedensdelegation in Brest-Litowsk Holubowitsch gestellt. Alle ukrainischen Truppen stellten sich auf die Seite der Kiewer Zentralrada. Die Truppenteile der Bolschewiki ziehen schleunigst aus der Ukraine nach Rußland ab.
Bei Kiew soll eine halbe Million ukrainischer Truppen unter Führung von Offizieren versammelt, auch die Zivilbevölkerung soll bewaffnet sein.
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Rege U-Boottätigkeit an der afrikanischen Küste

Köln, 5. Februar.
Ein Mitarbeiter der "Kölnischen Zeitung" meldet über die Tätigkeit der deutschen U-Boote an der afrikanischen Küste, daß über Las Palmas heimkehrende kanarische Fischerboote die Nachricht bringen, daß ein ganzes kleines Geschwader deutscher Tauchboote auf der Strecke von Dakar unermüdlich tätig sei. In der zweiten Hälfte des Januar wurden mehrere amerikanische Schiffe torpediert. Von Süden her ist ein fortdauernder Kanonendonner hörbar. Die deutschen U-Boote kreuzen ständig hin und her und entwickeln eine außerordentliche Tätigkeit. (Berliner Zeitungen.)
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Der 1. Weltkrieg im Februar 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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