Der Weltkrieg am 1. März 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Die russische Pripet-Flottille erbeutet

Großes Hauptquartier, 1. März. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 

Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: 
Nördlich von Poelkapelle scheiterten nächtliche nach starker Feuerwirkung unternommene Vorstöße englischer Infanterie. An der übrigen Front lebte die Artillerietätigkeit vielfach in Verbindung mit kleineren Erkundungsgefechten auf. Westlich von La Fère brachte eine Abteilung vom Vorstoß über den Kanal einige Gefangene zurück. 
Ein feindlicher Luftangriff auf Kortryk verursachte erhebliche Verluste unter der belgischen Bevölkerung. 
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: 
Bei Chavignon drangen Sturmtrupps in die feindlichen Gräben und nahmen 10 Amerikaner und einige Franzosen gefangen. 
In den frühen Morgenstunden lebte die Gefechtstätigkeit in einzelnen Abschnitten der Champagne auf. 
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Längs der ukrainischen Nordgrenze im Vordringen nach Osten haben unsere Truppen den Dnjepr erreicht. Bei Rjetschiza stießen sie auf einen stark ausgebauten und vom Feinde verteidigten Brückenkopf. Stadt und Bahnhof wurden im Sturm genommen und einige hundert Gefangene gemacht. In Mosyr haben wir die Pripet-Flottille -6 Panzerboote, 35 Motorboote, 6 Lazarettboote erbeutet. Bei Fastow und Kasatin wurde die Bahnlinie Kiew-Shmerinka erreicht. Den südwestlich von Starokonstantinow im Kampf gegen feindliche Übermacht stehenden polnischen Legionären eilten deutsche Truppen zu Hilfe. Gemeinsam wurde der Feind geschlagen. 
Von der ukrainischen Regierung und Bevölkerung zum Schutz gegen feindliche Banden gerufen sind österreichisch-ungarische Truppen in breiten Abschnitten nördlich vom Pruth in die Ukraine eingerückt. 
Italienische Front: 
Zu beiden Seiten der Brenta war die Kampftätigkeit tagsüber gesteigert.
Von der mazedonischen Front nichts Neues.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Der österreichisch-ungarische Einmarsch in Podolien

Wien, 1. März. 
Amtlich wird verlautbart:
Westlich der Brenta scheiterte ein Vorstoß der Italiener. 
Von Regierung und Bewohnern immer wieder und in den jüngsten Tagen besonders eindringlich aufgerufen, sind gestern Truppen des Feldmarschalls Böhm-Ermolli zu friedlicher Intervention in Podolien eingerückt und haben die Linie Nowosielica-Chotin-Kameniec Podolski erreicht. 
Die an den Bahnen und wichtigen Straßen vordringenden Abteilungen haben den Auftrag, in den durchschrittenen Gebieten Ruhe und Ordnung herzustellen und die für die Einfuhr nötigen Handelswege zu sichern. 
Bisher haben nahezu 10000 Russen die Waffen gestreckt. Beträchtliche Mengen an Munition, Fuhrwerk und rollendem Material wurden geborgen.

 Der Chef des Generalstabes. 1)

 

Der 1. Weltkrieg im März 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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