Der Weltkrieg am 21. März 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT

BRITISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Die Artillerieschlacht an der Westfront voll entbrannt

Großes Hauptquartier, 21. März. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: 
Zwischen Dixmuiden und La Bassée blieb auch gestern die Erkundungstätigkeit rege. Der Artilleriekampf nahm am Abend bei aufklärendem Wetter an Stärke zu. An der übrigen Front lebte die Gefechtstätigkeit nur vorübergehend auf. 
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: 
Auf dem Südufer der Oise, nördlich von Reims und in der Champagne war das Artilleriefeuer vielfach gesteigert. 
Heeresgruppe Gallwitz: 
Der Artilleriekampf vor Verdun nahm am Abend große Heftigkeit an. Bayerische Kompagnien überrannten südwestlich von Ornes in überraschendem Angriff die ersten feindlichen Linien. Sie stießen bis zur Bruleschlucht durch und nahmen einen Bataillonsstab und mehr als 240 Franzosen, darunter 20 Offiziere, gefangen. Westlich von Apremont drang rheinische und niedersächsische Landwehr in die französischen Gräben ein und brachte 78 Gefangene zurück.
Heeresgruppe Herzog Albrecht: 
Auf dem Ostufer der Mosel und bei Nomeny führten wir erfolgreiche Unternehmungen durch. Das Zerstörungsfeuer französischer Artillerie am Parroywalde hielt an. 
In breiten Abschnitten der Westfront ist heute früh die Artillerieschlacht mit voller Wucht entbrannt. Österreichisch- ungarische Artillerie hat sich am Kampfe gegen Engländer und Franzosen beteiligt. 
Osten: 
Heeresgruppe Mackensen: 
Truppen des Generals der Infanterie Kosch haben in der Ukraine die Handels- und Hafenstadt Cherson genommen.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Beschießung Dünkirchens durch Torpedoboote

Berlin, 21. März. 
Torpedobootstreitkräfte Flanderns haben am 21. März früh in drei Gruppen die Festung Dünkirchen sowie militärische Anlagen bei Bray Dunes und De Panne nachhaltig unter Feuer genommen. Die Aufschläge lagen überall gut. In dem umfangreichen Barackenlager bei De Panne, das mit 100 Schuß belegt wurde, brachen zwei große Brände aus. Die Küstenbatterien erwiderten das Feuer heftig, aber ergebnislos. Auf dem Rückmarsch kam es zu einem Feuergefecht mit einigen feindlichen Zerstörern, die sich jedoch zurückzogen, nachdem sie mehrere Treffer erhalten hatten. Die am Vorstoß beteiligten Streitkräfte sind ohne Beschädigungen oder Verluste eingelaufen. 
Zwei unserer kleinen Vorpostenboote sind heute nacht von einer Fahrt westlich Ostende nicht zurückgekehrt und müssen als vermißt gelten.

Der Chef des Admiralstabes der Marine. 1)

 

Einbruch in die englische Front Cambrai - La Fère

Berlin, 21. März, abends. (Amtlich.)
In Belgisch- und Französisch Flandern, nördlich von Reims, in der Champagne, vor Verdun und in Lothringen haben sich dei Artilleriekämpfe verschärft. Zwischen Cambrai und La Fère sind wir in Teile der englischen Stellungen eingedrungen.
1)

 

Der britische Heeresbericht:

21. März 1918.
Gegen 8 Uhr heute früh wurde nach heftigem Geschützfeuer von beiden Seiten mit Sprenggranaten und Gasgranaten auf unsere vorderen Stellungen und weiter zurückgelegenen Räume ein mächtiger Infanterieangriff durch den Feind ausgeführt, auf einer Front von über 50 Meilen Ausdehnung, vom Oise-Fluß in der Gegend von La Fère bis zum Sensée-Fluß bei Croisilles. Feindliche Artilleriedemonstrationen fanden auf einer ausgedehnten Front statt nördlich des La Bassée-Kanals und im Abschnitt von Ypern. Der Angriff, von dem bereits seit einiger Zeit bekannt war, daß er sich in Vorbereitung befinde, wurde mit größter Kraft und Entschlossenheit während des ganzen Tages durchgeführt. Im Laufe des Kampfes konnte der Feind unsere Vorpostenstellungen durchbrechen und in unsere Kampfstellungen eindringen.

 

Der 1. Weltkrieg im März 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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