Der Weltkrieg am 4. Mai 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

Deutscher Gefechtstroß in Finnland im Vormarsch auf verschlammten Wegen
Deutscher Gefechtstroß in Finnland im Vormarsch auf verschlammten Wegen

 Der deutsche Heeresbericht:

Südwestfinnland vom Feinde befreit

Großes Hauptquartier, 4. Mai. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Deutscher Kronprinz: 
An den Schlachtfronten ist die Lage unverändert. Die Artillerietätigkeit war in vielen Abschnitten, namentlich auch während der Nacht. lebhaft. Im Kemmelgebiet und zu beiden Seiten der Avre steigerte sie sich heute morgen zu größerer Stärke. Ein englischer Teilangriff südöstlich von Arras wurde abgeschlagen. Heeresgruppe Gallwitz: Vor Verdun lebte die Artillerietätigkeit auf. 
Heeresgruppe Herzog Albrecht: 
Nach erfolglosen Erkundungsvorstößen des Feindes an der lothringischen Front blieb die Gefechtstätigkeit am Vormittage gering. Am Parroywalde und westlich von Blamont am Nachmittage von neuem auflebender Feuerkampf ließ mit Einbruch der Dunkelheit nach. 
Wir schossen gestern 25 feindliche Flugzeuge und zwei Fesselballone ab. Leutnant Buckler errang seinen 33., Leutnant Pütter seinen 22. Luftsieg. 
Osten (Finnland): 
Südwestfinnland ist vom Feinde befreit. Deutsche Truppen, im Verein mit finnländischen Bataillonen, griffen den Feind zwischen Lahti und Tavastehus umfassend an und haben ihn in fünftägiger Schlacht trotz erbitterter Gegenwehr und verzweifelter Durchbruchsversuche vernichtend geschlagen. Finnländische Kräfte verlegten ihm den Rückzug nach Norden. Von allen Seiten umstellt, streckte der Feind nach schwersten blutigen Verlusten die Waffen. Wir machten 20000 Gefangene. 50 Geschütze, 200 Maschinengewehre. Tausende von Pferden und Fahrzeugen wurden erbeutet.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
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Karte zum 1. Weltkrieg: Südwestfinnland

 

Französischer Gegenangriff am Kemmel gescheitert

Berlin, 4. Mai, abends. (Amtlich.)
Gegenangriffe der Franzosen gegen den Kemmel und gegen Bailleul sind unter schweren Verlusten gescheitert.
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Die englischen Verluste bei Zeebrügge

Berlin, 4. Mai.
Nach Meldungen der britischen Admiralität beträgt der Gesamtverlust der Engländer bei dem Unternehmen gegen Zeebrügge und Ostende 588 Offiziere und Mannschaften. Demgegenüber beziffert sich unser Verlust auf 8 Tote und 16 Verwundete.
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Der rumänische Friedensvertrag zur Unterschrift fertig

Bukarest, 4. Mai. (Meldung des Wiener K. K. Telegr.-Korresp.-Bureaus.)
Gestern ist durch die Vertreter Österreich-Ungarns bzw. Deutschlands und die Rumäniens der wirtschaftliche Zusatzvertrag zum rumänischen Friedensvertrag paraphiert worden. Damit sind sämtliche mit dem Friedensschluß zusammenhängenden Verträge zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn einerseits und Rumänien andererseits abgeschlossen und zur Unterschrift fertig.
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Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 4. Mai. 
Palästinafront: 
Die erbitterten Kämpfe im Ost -Jordanland halten ununterbrochen an. Mit besonderer Heftigkeit richtete der Feind Angriffe gegen unsere Stellungen nördlich der Straße Jericho - Es Salt. Alle Anstrengungen brachten ihn seinem Ziele nicht näher. Seine Verluste steigern sich zusehends. Die Zahl der erbeuteten Geschütze hat sich auf zehn erhöht.
Mesopotamien: 
Starke englische Kräfte machten einen Vorstoß gegen unsere südlich Kerkus stehenden Truppen. Den von uns zurückgenommenen Abteilungen folgte der Engländer nicht. 
Hauptmann Schütz schoß ein feindliches Flugzeug ab und errang seinen 8. Luftsieg im Irak. 
Deutsche Truppen besetzten am 1. Mai Sewastopol und fanden dort den größten Teil der russischen Schwarz-Meer-Flotte, Linienschiffe, Zerstörer, U-Boote und Handelsschiffe. "Sultan Javus Selim", "Hamidie" und einige unserer Torpedoboote sind nach beschwerlicher aber glücklich durchgeführter Fahrt durch das Minengebiet am 2. Mai abends in Sewastopol eingelaufen.

 

Der 1. Weltkrieg im Mai 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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