Der deutsche Heeresbericht:
Sturmerfolg
am Vyver-Bach - Rostow am Don besetzt
Oberleutnant Schleich
Großes
Hauptquartier, 9. Mai.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Zwischen Ypern und Bailleul hielt tagsüber lebhafte
Artillerietätigkeit an. Örtliche eigene Angriffe südlich vom
Dikkebuscher See hatten vollen Erfolg. Rheinische und badische
Truppen erstürmten in 2 Kilometer Breite stark ausgebaute
feindliche Linien auf dem Ostufer des Vyver-Baches. Sie stießen hier
anscheinend in einen französisch-englischen Angriff hinein und
zersplitterten seine Kraft. Nur zu beiden Seiten der Straße
Reuinghelst-Kemmel kam der feindliche Angriff zu voller Entwicklung.
Er wurde ebenso zurückgeschlagen wie Gegenangriffe gegen unsere neu
gewonnene Stellung. Wir machten 675 Gefangene von sechs
französischen und zwei englischen Divisionen, die schwere Blutige
Verluste erlitten. Bei Abwehr englischer Vorstöße am Südufer der
Lys, bei Bucquoy und südlich von Albert machten wir Gefangene. Bei
dem gestrigen erfolglosen Angriff australischer Truppen an der
Straße Corbie-Bray blieben 45 Gefangene, darunter 4 Offiziere, in
unserer Hand. Nördlich vom Luce-Bach und auf dem Westufer der Avre
blieb der Feuerkampf gesteigert. Erfolgreiche Erkundungsvorstöße
an mehreren Stellen der übrigen Front.
In den letzten drei Tagen verlor der Gegner im Luftkampf und durch
Abschuß von der Erde aus 37 Flugzeuge. Oberleutnant Schleich schoß
gestern 3 feindliche Flugzeuge ab und errang damit seinen 26., 27.
und 28. Luftsieg.
Osten (Ukraine):
An der Nordküste des Asowschen Meeres stießen wir bis zur
Donmündung vor und haben Rostow besetzt. Die Verhandlungen über
die Festsetzung einer Demarkationslinie werden demnächst beginnen.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
|