Der Weltkrieg am 27. Mai 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

FRANZÖSISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Artillerietätigkeit im Kemmel-Gebiet 

Großes Hauptquartier, 27. Mai. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Südwestlich von Meteren wurden bei erfolgreicher Unternehmung Engländer gefangen. Die Artillerietätigkeit lebte an den Kampffronten erst in den Nachmittagsstunden auf. Die feindliche Artillerie war vor allem im KemmelGebiet, auf dem Nordufer der Lys, zwischen Arras und Albert und auf dem Westufer der Avre tätig. Die Erkundungstätigkeit blieb rege.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Erstürmung des Chemin-des-Dames

Berlin, 27. Mai, abends. (Amtlich.)
In den Kampfabschnitten in Flandern und an der Lys, auf dem Schlachtfelde zu beiden Seiten der Somme und an der Avre haben sich die Artilleriekämpfe verschärft.
Südlich von Laon ist seit heute früh die Schlacht um den Chemin-des-Dames im Gange. Die Truppen des Deutschen Kronprinzen haben den Bergrücken in seiner ganzen Ausdehnung erstürmt und stehen im Kampfe an der Aisne.
1)

 

Französischer Bericht vom 27. Mai, nachmittags.
In der zweiten Hälfte der Nacht richteten die Deutschen sehr heftiges Geschützfeuer gegen die ganze Gegend zwischen dem Walde von Pinon und Reims. Heute morgen erfolgte der feindliche Angriff auf sehr breiter Front zwischen diesen beiden Punkten. Die französisch-englischen Truppen leisten mit der gewöhnlichen Tapferkeit dem deutschen Stoß Widerstand Die Schlacht ist noch im Gange.
1)

 

Neue Fernbeschießung von Paris

Gens, 27. Mai. (Havas-Meldung.)
Die Beschießung des Pariser Bezirks durch das weittragende Geschütz ist heute früh wieder aufgenommen worden.

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Italienische Angriffe südlich des Tonale-Passes 

Wien, 27. Mai. 
Amtlich wird verlautbart:
Im Anschluß an die Erkundungsunternehmungen des 25. Mai griffen die Italiener gestern mit mehreren Alpinibataillonen, unterstützt durch schwerstes Artillerie- und Minenfeuer, unsere Stellungen südlich des Tonale-Passes an. Ein kleiner Teil unserer Linien wurde etwas zurückgedrückt, sodann wurde das weitere Vordringen des Gegners verhindert.

 Der Chef des Generalstabes. 1)

 

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 27. Mai. 
Palästinafront: Im Küstengebiet lag auf unseren Batterien stärkeres Artilleriefeuer des Gegners als sonst. Auf der übrigen Front das übliche Störungsfeuer. Südwestlich Rafat drang eine unserer Patrouillen durch das feindliche Drahthindernis in die englische Stellung ein und vertrieb dortige Postierungen. Im Jordantal wurden feindliche Kavalleriepatrouillen abgewiesen. Ein von uns gegen den südlichen Teil eines feindlichen Brückenkopfes am Jordan gerichteter Erkundungsvorstoß führte bis an die Drahthindernisse des Gegners. Feindliche Postierungen und Patrouillen im Vorgelände wurden überall zurückgeworfen. Unsere Flieger bewarfen das Rebellenlager von Wadi Hesa erfolgreich mit Bomben. 
Dardanellen: Lebhafte beiderseitige Fliegertätigkeit. 
Mesopotamien: Unsere linke Flügelgruppe besetzte Kerkuk; der Engländer zieht nach Süden ab.

 

Der 1. Weltkrieg im Mai 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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