Der Weltkrieg am 12. Juni 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

FRANZÖSISCHER HEERESBERICHT


An einem Waldrande bereit gestelltes deutsches Regiment kurz vor Tracy le Val

 Der deutsche Heeresbericht:

Die Franzosen westlich der Oise auf der ganzen Angriffsfront zurückgewiesen 

Großes Hauptquartier, 12. Juni. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: 
Artilleriekampf wechselnder Stärke. Die Infanterietätigkeit blieb auf Erkundungsgefechte beschränkt. 
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: 
In schweren Kämpfen hat die Armee des Generals v. Hutier gestern den erwarteten zur Wiedereinnahme des Höhenblocks südwestlich von Noyon geführten großen Gegenangriff mehrerer französischer Divisionen zum Scheitern gebracht. Unter schwersten Verlusten wurde der Feind auf seiner ganzen Angriffsfront von Le Ployron bis Antheuil zurückgeworfen. Seine in großer Zahl zum Einsatz gebrachten Panzerwagen liegen zerschossen auf dem Kampffelde. 
Zwischen Mery und Belloy, wo der feindliche Ansturm an unserem Gegenstoß zerschellte, dauerten erbitterte Kämpfe bis zur Dunkelheit an. Das westliche Oise-Ufer nördlich der Matzmündung wurde vom Feinde gesäubert. Die Zahl der von der Armee eingebrachten Gefangenen hat sich auf mehr als 13000 erhöht. 
Der Verlust der Höhen südwestlich von Noyon zwang den Feind zur Räumung seiner Stellungen im Carlepont-Walde auf dem Ostufer der Oise. Dem weichenden Feinde stießen wir über Carlepont und Caisnes scharf nach und erreichten kämpfend die Linie nördlich von Bailly-Tracy le Val westlich Nampcel. 
Hartnäckig und keine Opfer scheuend setzte der Feind seine vergeblichen Angriffe nordwestlich von Château-Thierry fort. Mehrfacher Ansturm brach hier blutig zusammen.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)


Karte zum 1. Weltkrieg

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Kämpfe mit den Franzosen in Albanien 

Wien, 12. Juni. 
Amtlich wird verlautbart:
An der Gebirgs- und Piave-Front anhaltende Artilleriekämpfe. Im Abschnitt des Stilfser Jochs, westlich Asiago und am Monte Asolona wurden  feindliche Vorstöße abgewiesen. In Albanien im Raume bei Sinapremta nordwestlich Korca dauern die Kämpfe mit den angreifenden Franzosen an.

 Der Chef des Generalstabes. 1)

 

Torpedierung des k. u. k. Linienschiffs "Szent Istvan"

Wien, 12. Juni.
Vom k. u. k. Kriegsministerium, Marineinspektion, wird mitgeteilt:
Seiner Majestät Schiff "Szent Istvan" wurde bei einer Nachtfahrt in der Adria torpediert und ist gesunken. Es werden Linienschiffsleutnant Max de Roevid, Maschinenbetriebsleiter Sarnitz, Seekadett Anton Müller und etwa 80 Mannschaftspersonen vermißt. Seeaspirant Joseph v. Serda ist tot. Der Rest der Bemannung wurde gerettet.
1)

 

Der französische Heeresbericht:

12. Juni.
Zwischen Montdidier und Soissons ging die Schlacht ohne große Veränderungen weiter. Auf unserer Linken wurden alle Reaktionsversuche des Feindes gebrochen. Unsere Truppen haben neue Fortschritte verwirklicht östlich von Mery und des Gehölzes von Genlis. Durch heftige Angriffe versuchten uns die Deutschen auf der Front St. Maur - Ferme-des-Loges - Antheuil aus die Aronde zurückzuwerfen. Unsere Truppen haben die Angriffe ausgehalten.

 

Der 1. Weltkrieg im Juni 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 8
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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