Der
österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Vergebliche
Anstürme der Italiener am Montello
Wien, 21. Juni.
Amtlich wird verlautbart:
Der Feind setzte seine Anstrengungen, uns die westlich der Piave erkämpften
Erfolge wieder zu entreißen, auch gestern mit unverminderter Heftigkeit
fort. Seine Opfer waren aber vergebens. Alle Anstürme brachen an
dem unerschütterlichen Widerstande unserer heldenhaften Truppen zusammen.
Zu besonderer Wucht steigerte sich das Ringen auf der Karsthochfläche
des Montello, wo an den flüchtig aufgeworfenen Verschanzungen der
Divisionen des Feldmarschalleutnants Ludwig Goiginger Sturmwelle auf Sturmwelle
zerschellte. Überall stand Mann gegen Mann im Handgemenge. Auf Frontbreiten
von zwei Kilometern ballte der Feind Sturmtruppen in der Stärke von
acht Regimentern zusammen, um den Wall unserer Braven ins Wanken zu bringen.
Gewaltiger Kräfteverbrauch zwang den Italiener, Reserve auf Reserve
in die Schlacht zu werfen. Neben hohen blutigen Verlusten nimmt auch seine
Einbuße an Gefangenen täglich zu. So wurden am vorletzten Gefechtstage
auf dem Montello allein 3200 Mann eingebracht, davon 2000 durch das ungarische
Infanterieregiment Nr. 139. Ungarische Heeresregimenter, österreichische
Schützen und ungarische Honveds haben in diesen heißen durch
Tag und Nacht fortdauernden Kämpfen als Angreifer ebenso wie als
Verteidiger ihrer ruhmreichen Geschichte ein neues Ehrenblatt eingefügt.
An der Gebirgsfront herrschte gestern Artilleriekampf vor.
Der Chef des Generalstabes. 1)
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