Der Weltkrieg am 13. Juli 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Französische Vorstöße zwischen Castel und Mailly

Großes Hauptquartier, 13. Juli.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Südwestlich von Bailleul wurden mehrfache Angriffe starker englischer Abteilungen abgewiesen. Ebenso scheiterten nächtliche Vorstöße des Feindes nördlich von Albert. Heftigem Feuerkampf auf dem Westufer der Avre folgten zwischen Castel und Mailly Teilangriffe der Franzosen, die der Feind am Nachmittage bei Mailly, am Abend in dem ganzen Kampfabschnitt nach erneuter stärkster Artillerievorbereitung wiederholte. In Castel und im Gehöfte Auchin setzte sich der Feind fest. Östlich dieser Linie brachen seine Angriffe in unserem Gegenstoß zusammen.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Zwischen Oise und Marne blieb die Gefechtstätigkeit rege. Erneute Vorstöße des Feindes nördlich von Longpont und südlich des Ourcq wurden abgewiesen.
Heeresgruppe Herzog Albrecht:
In den mittleren Vogesen und am Hartmannsweilerkopf lebte die Gefechtstätigkeit auf. Nordöstlich von Pont-à-Mousson und im Favegrunde scheiterten nächtliche Vorstöße des Feindes.

Im Juni wurden an den deutschen Fronten 468 feindliche Flugzeuge, davon 92 durch unsere Flugabwehrgeschütze, und 62 Fesselballone abgeschossen. Hiervon sind 217 Flugzeuge in unserem Besitz; der Rest ist jenseits der gegnerischen Stellungen erkennbar abgestürzt.
Wir haben im Kampf 153 Flugzeuge und 51 Fesselballone verloren.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Der mißglückte amerikanische Fliegerangriff auf Koblenz

Berlin, 13. Juli.
In der Nacht vom 10. zum 11. Juli hat ein amerikanisches Geschwader von sechs Flugzeugen versucht, die Stadt Koblenz mit Bomben anzugreifen. Der Angriff scheiterte vollkommen. Keines der Flugzeuge ist dazu gekommen, seine Bomben abzuwerfen. Fünf Flugzeugen dieses Geschwaders wurde die Rückkehr über die eigenen Linien verwehrt. Sie fielen sämtlich in unsere Hand. Die Besatzungen wurden bis auf wenige lebend gefangen. Seit über einem Jahre haben sich die Amerikaner wieder und wieder gerühmt, mit Tausenden von Flugzeugen die Städte Westdeutschlands in Schutt und Asche zu legen und dem deutschen Volke durch ihre Luftwaffe die entscheidende Niederlage zu bereiten, die alle Machtmittel Englands und Frankreichs ihm nicht hätten beibringen können. Der gestrige Luftangriff war der erste größere selbständige Versuch der Amerikaner. Er ist kläglich gescheitert. Schmerzliche Erfahrungen am eigenen Leibe haben die amerikanischen Flieger den Unterschied zwischen Prahlerei und Wirklichkeit gelehrt.
1)

 

Die neuen Kriegskredite von 15 Milliarden im Reichstage angenommen

Berlin, 13. Juli.
Der Reichstag hat die Kriegskredite von fünfzehn Milliarden gegen die Stimmen der Unabhängigen Sozialdemokraten, bei Stimmenthaltung der Polen, angenommen.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 13. Juli.
Amtlich wird verlautbart:
An der venezianischen Gebirgsfront Aufklärungsgeplänkel.

  Der Chef des Generalstabes.

 

Der 1. Weltkrieg im Juli 1918

ZURÜCK   HAUPTSEITE   WEITER

 

Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 8
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

© 2005 stahlgewitter.com