Schlacht an der Marne - Neue Kämpfe in OstpreußenGroßes
Hauptquartier, 10. September. Generalquartiermeister v. Stein. 1) |
Erneuter
Sieg Hindenburgs über die Russen -
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Neuer Sieg in OstpreußenWas nach dem Siege bei Tannenberg kommen mußte ist nun erreicht: Generaloberst v. Hindenburg hat auch die russische Nordarmee, die letzte, die noch auf ostpreußischem Boden steht, geschlagen. Noch vermögen wir den Umfang des neuen Sieges erst zu ahnen, noch dauert die Verfolgung der Russen an. Aber wir dürfen fast mit Sicherheit erwarten, das die vom Njemen vorgerückte Armee einer Katastrophe entgegengeht, die kaum weniger bedeutend sein wird als die Vernichtung der zu ihrer Unterstützung ausgesandten Armee, die in den Masurischen Seen aufgerieben wurde. In wenige Tagen wird Ostdeutschland vom letzten Feinde gesäubert sein. Die strategische Bedeutung des neuen Sieges läßt sich jetzt schon, noch vor seiner materiellen Abschöpfung, übersehen. Er vernichtet endgültig die Stoßkraft des rechten Flügels der gewaltigen russischen Armee, die sicherlich schon Wochen und Monate vor dem Kriegsbeginn sorgfältig gesammelt wurde, in der alles vereinigt ist, was Rußland an wirklich leistungsfähigen Truppen aufzustellen vermag. Wie eine Dampfwalze sollten sich die Millionenheere Rußlands über das Zentralreiche stürzen, unwiderstehlich sollte ihr Gang sein, bis in Berlin das Deutsche Reich im Herzen getroffen würde, so höhnten die Neider in London, so verkündeten die französischen Machthaber ihrem betrogenen Volk. Rußland selber wagte es, noch nach der Katastrophe bei Tannenberg in die neutralen Länder hinaus zu verkünden, der deutsche Sieg habe nur "lokale Bedeutung". Dieses eitle Gerede wird nun verstummen. Vielleicht gelingt es dem russischen Generalstab, noch den Zaren zu täuschen und auf kurze Zeit auch sein Volk. Die Welt aber, die längst erfahren hat, wer in diesem Kriege die Wahrheit sagt, läßt sich nicht mehr betrügen. Sie weiß nunmehr, daß der russische Plan gescheitert ist. Bald wird das erneute Vorgehen unserer Verbündeten auch andere russische Lügen nachdrücklicher widerlegen als jede Polemik, in der wir freilich den an Trug und Täuschung gewohnten Moskowitern immer unterliegen werden.2) |
Die Kämpfe um LembergÖsterreichisches
Kriegspressequartier, 10. September. (Priv.-Tel.)
Kriegspressequartier, 10. September. Frhr. Kurt v. Reden. 2) |
Prinz Joachim von Preußen verwundet
Berlin,
10. September. (W. B. Amtlich) |
Der 1. Weltkrieg im September 1914
Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
Band 1
Nationaler Verlag, Berlin (1915)
2) "Frankfurter Zeitung" (1914)
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