Über die Kämpfe in GalizienDer
bisherige Verlauf des russischen Feldzuges hat schon eine Reihe praktischer
Kriegserfahrungen gezeitigt, die zum Teil im Zusammenhang mit dem ganz
eigenartigen Gelände dieses Kriegsschauplatzes kurz besprochen werden
sollen. Besonders aussagend erscheinen die sehr erheblichen Unterschiede
an relativem Kampfwert der uns gegenüberstehenden russischen Truppen.
Diese Erscheinung erklärt sich nicht nur aus der sehr verschiedenen Art
der einzelnen Völker dieses Riesenreiches, sondern auch durch den stark
gemischten militärischem Bildungsgrad des russischen Offizierskorps. Daher
die widersprechendsten Einzelmeldungen über den Verlauf ganz ähnlicher
Aktionen. Ein Beispiel aus den letzten Tagen: drei Züge, also etwa 150
Mann eines ungarisch-slowakischen Regimentes brechen plötzlich, des langen
Schießens müde, aus der Front gegen ein aus Schützengräben feuerndes Bataillon
vor, verjagen dieses und nehmen zwei Hauptleute, sechs Subalternoffiziere
und nicht weniger als 470 Mann gefangen. Andererseits haben unsere Truppen
bei denselben Kämpfen westlich der Weichsel zur Genüge die außerordentliche
Zähigkeit russischer Infanterie erfahren, die trotz schwerer Verluste
erst durch wiederholte wuchtige Angriffe aus ihren stets feldmäßig verstärkten
Stellungen geworfen werden konnte. |
Der Rückzug des Generals French
London,
11. September. (Priv.-Tel.) |
Das Seegefecht bei HelgolandBerlin,
11. September. (Priv.-Tel.) |
Ein Erfolg der "Karlsruhe"Stockholm,
11. September. (Priv.-Tel.) |
Kämpfe in den afrikanischen KolonienBerlin,
11. September. (W. B.) |
Friedensaufruf des Papstes
Rom,
11. September. (Priv.-Tel.) |
Der 1. Weltkrieg im September 1914
Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
Band 1
Nationaler Verlag, Berlin (1915)
2) "Frankfurter Zeitung" (1914)
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