Der deutsche Heeresbericht:
Die
Stadt Grodno genommen
Großes
Hauptquartier, 3. September.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Bei Souchez wurde ein französischer Handgranatenangriff abgewiesen.
Erfolgreiche Sprengungen in Flandern und in der Champagne.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg:
Unsere Kavallerie stürmte gestern den befestigten und von Infanterie
besetzten Brückenkopf von Lennewaden (nordwestlich von Friedrichstadt);
sie machte dabei 3 Offiziere, 350 Mann zu Gefangenen und erbeutete 1 Maschinengewehr.
Auf der Kampffront nordwestlich und westlich von Wilna versuchten die
Russen unser Vorgehen zum Stehen zu bringen; ihre Vorstöße
scheiterten unter ungewöhnlich hohen Verlusten.
Südöstlich von Merecz ist der Feind geworfen.
Zwischen Augustower Kanal und dem Swislocz ist der Njemen erreicht. Bei
Grodno gelang es unseren Sturmtruppen, durch schnelles Handeln über
den Njemen zu kommen und nach Häuserkampf die Stadt zu nehmen; 400
Gefangene wurden eingebracht.
Die Armee des Generals von Gallwitz brach den Widerstand feindlicher Nachhuten
an der Straße Alekszyce (südöstlich von Odelsk)-Swislocz.
Die Heeresgruppe nahm gestern insgesamt über 3000 Russen gefangen
und erbeutete 1 Geschütz und 18 Maschinengewehre.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern:
Der Kampf um den Austritt der Verfolgungskolonnen aus den Sumpfengen nördlich
von Pruzana ist im Gange.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
In der Verfolgung ist die Jasiolda bei Sielec und Bereza-Kartuska und
die Gegend von Antopol (30 Kilometer östlich von Kobryn) gewonnen.
Österreichisch-ungarische Truppen dringen südlich des Boloto
Dubowoje nach Osten vor.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Die Armee des Generals Grafen Bothmer nähert sich kämpfend
dem Serethabschnitt.
Oberste Heeresleitung.
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