Der
österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Die
Bulgaren dicht vor Pirot
Schabatz von den k. u. k. Truppen genommen
Wien,
21. Oktober.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Westlich und südwestlich von Czartorysk wurde auch gestern den
ganzen Tag über heftig gekämpft. Südöstlich von Kulikowice
wehrten österreichisch-ungarische und deutsche Truppen starke russische
Angriffe ab. In den gestrigen Kämpfen am Styr wurden 1300 Gefangene
und 3 Maschinengewehre eingebracht. Bei Nowo-Aleksiniec wurde heute früh
ein Vorstoß des Gegners vereitelt. Sonst nichts Neues.
Italienischer Kriegsschauplatz:
An der ganzen Südwestfront sind Kämpfe großen Stiles
im Gange. In Tirol brachen gestern zahlreiche starke Angriffe der Italiener
an unseren festen Stellungen zusammen. So schlugen unsere Truppen auf
der Hochfläche von Vielgereuth in der vorvergangenen Nacht sechs
Angriffe zurück und wiesen gestern tagsüber den anstürmenden
Feind dreimal ab. Das gleiche Schicksal hatte dort ein heute nacht mit
sehr starken Kräften geführter Angriff des Feindes. Auch in
den Dolomiten sind neue italienische Angriffe im Col di Lana, am Monte
Sief und bei der Grenzbrücke südlich Schluderbach abgewiesen
worden. Der Feind, der sich in diesem Gebiete schon tagelang abmüht,
konnte nirgends auch nur den geringsten Erfolg erzielen. Am Karnischen
Kamm wurde westlich des Wolayer Sees ein Angriff italienischer Alpentruppen
zurückgeschlagen. Im Küstenlande hat sich das feindliche Artilleriefeuer
zu größter Heftigkeit gesteigert und hielt tagsüber gegen
die ganze Isonzofront an. Annäherungsversuche feindlicher Infanterie
und technischer Truppen scheiterten in unserem Infanterie- und Maschinengewehrfeuer.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Unsere Truppen rücken in Sabac ein. Die Ebene der Macva ist vom
Feinde gesäubert. Die Armee des Generals der Infanterie v. Koeveß
und die beiderseits der Morawa vorgehenden deutschen Streitkräfte
dringen im engen Zusammenschluß immer tiefer in das serbische Gebiet
vor.
Von den österreichisch-ungarischen Truppen des Generals v. Koeveß
rückte die westliche Kraftgruppe auf den Höhen der Kolubara
bis in das Mündungsgelände der Turija vor, indessen die östliche
südlich von Grocka unter Kampf die Raljaniederung überschritt.
Die Bulgaren gewannen zwischen Zajecar und Knjazevac das Timoktal und
näherten sich östlich von Pirot den Hauptwerken auf Geschützertrag.
Eine ihrer Armeen erkämpfte sich vorgestern mit den Vortruppen den
Austritt in das Becken von Kumanovo und in das Vardartal.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v.
Hoefer, Feldmarschalleutnant. 1)
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