Der Weltkrieg am 20. November 1915

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Nova Varos, Sjenica und Raska besetzt

Großes Hauptquartier, 20. November.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Feindliche Monitoren, die Westende beschossen, zogen sich vor dem Feuer unserer Küstenbatterien wieder zurück.
An der Front stellenweise lebhafte Artillerie-, Minen- und Handgranatenkämpfe.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Keine wesentlichen Ereignisse.
Balkankriegsschauplatz:
Nova Varos, Sjenica und Raska sind besetzt. Im Ibartal ist Dren, östlich des Kopaonik ist Prepolac erreicht. 2800 Serben wurden gefangengenommen, 4 Geschütze wurden erbeutet.

Oberste Heeresleitung. 1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Ganz Altserbien erobert

Wien, 20. November.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz.
Bei der Armee des Erzherzogs Josef Ferdinand wurde nordwestlich von Olka ein russischer Angriff abgeschlagen.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Die Kämpfe im Görzischen dauern fort. Der Brückenkopf von Görz wurde wieder an mehreren Stellen vergeblich angegriffen, die Stadt eine Stunde lebhaft, dann mäßig beschossen. Im Nordteile der Hochfläche von Doberdo erneuerte der Feind seine Vorstöße mit starken Kräften sowohl gegen unsere Stellungen am Nordhange des Monte San Michele als auch gegen den Abschnitt von San Martino. Mehrfach kam es zum Handgemenge. Die Italiener wurden überall zurückgeschlagen; unsere Kampflinie ist nach wie vor in unseren Händen. Dasselbe gilt auch von unseren Stellungen bei Zagora, wo der Gegner nächst der Straßensperre eindrang, in erbittertem Nahkampf aber wieder vollständig vertrieben wurde. Unsere Flieger bedachten Verona, Vicenza, Tricesimo, Udine und Cervignano mit Bomben.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Die Armee des Generals der Infanterie v. Koeveß hat Nova Varos besetzt und die Linie Sjenica Dugapoljana - Raska überschritten. Südöstlich von Raska nahm eine k. u. k. Brigade 2000 Serben gefangen.
Die deutschen Truppen des Generals v. Gallwitz kämpfen südlich des Prepolacsattels, die Armee des Generals Bojadjieff im Gebiete der Goljak Planina. Der Feind wurde sonst gestern durch die Waffen der drei verbündeten Heere vom letzten Stück altserbischen Bodens vertrieben.

  Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. 1)

 

Der 1. Weltkrieg im November 1915

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 3
Nationaler Verlag, Berlin (1916)

 

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