Der
österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Neue
Angriffe gegen den Görzer Brückenkopf
Wien,
21. November.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Im Wolhynischen und am Styr stellenweise Geschützfeuer, wobei
die Russen Gasbomben verwenden.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Die Italiener haben neuerdings Streitkräfte von der Tiroler Front
ins Görzische gebracht. Unter Einsatz solcher Verstärkungen
greift der Feind den ganzen Görzer Brückenkopf neuerlich an.
Vor dem Monte Sabotino brachen mehrere Vorstöße in unserem
Feuer zusammen. Im Abschnitt von Oslavija gelang es dem Gegner, in unsere
Verteidigungslinie einzudringen. Ein Gegenangriff brachte jedoch diese
Stellung mit Ausnahme einer Kuppe nordöstlich des Ortes, um die noch
gekämpft wird, wieder in unseren Besitz. Drei feindliche Vorstöße
gegen Pevma mißlangen unter schweren Verlusten. Besonders heftige
Angriffe waren auch diesmal gegen die Podgora gerichtet. Auch hier wurden
die Italiener blutig abgewiesen. Der Raum beiderseits des Monte San Michele
stand unter starkem Artilleriefeuer. Nachmittags gingen am Nordhange des
Berges bedeutende feindliche Kräfte vor. Ihr Angriff scheiterte in
unserem Kreuzfeuer. Das gleiche Schicksal hatten mehrere Vorstöße
gegen den Abschnitt von San Martino und nördlich des Görzer
Brückenkopfes gegen die Straßensperre bei Zagora. In Tirol
schlugen die Verteidiger des Col di Lana zwei
italienische Angriffe auf die Spitze des Berges ab.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Eine österreichisch-ungarische Kraftgruppe erzwang sich gegenüber
den nördlich von Cajnice eingenisteten Montenegrinern den Übergang
über die obere Drina. Novibazar wurde von deutschen Truppen besetzt.
Östlich davon warf im Ibartal eine österreichisch-ungarische
Kolonne den Feind zurück. Die Zahl der in diesem Raume gestern eingebrachten
Gefangenen übersteigt 2000. An den Eingängen des Amselfeldes
wird heftig gekämpft.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v.
Hoefer, Feldmarschalleutnant. 1)
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