Der
österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Die
montenegrinische Grenze überschritten
Wien,
25. November.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Keine besonderen Ereignisse.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Die erbitterten Kämpfe im Raume zwischen der Wippachmündung
und San Martino dauern Tag und Nacht fort. Nördlich des Monte San
Michele griff der Feind unaufhörlich mit starken Kräften an.
Mehrmals gelang es ihm, in unsere Gräben einzudringen. Immer jedoch,
zuletzt in vielstündigem Nachtkampf, warfen ihn die braven alpenländischen
Infanterieregimenter Nr. 7 und 27 wieder hinaus. Ein Angriff der Italiener
auf den Monte San Michele scheiterte gleich allen früheren. Auch
bei San Martino wogte der Kampf den ganzen Tag hin und her, bis es schließlich
spät abends den bewährten Honvedtruppen gelang, auch hier unsere
Stellung vollständig zurückzugewinnen und zu behaupten. Der
Brückenkopf von Görz, der Südteil der Stadt, dann die Ortschaften
Savogna und Rupa standen unter heftigem Artilleriefeuer. Mehrere feindliche
Bataillone griffen bei Oslavija an. Sie wurden zurückgeschlagen,
zwei Kompagnien vernichtet. Zwei unserer Flieger warfen Bomben auf Tolmezzo
ab.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Die Montenegriner wurden auch östlich von Foca zurückgeworfen.
Südwestlich von Sjenica überschritten wir die montenegrinische
Grenze. Bei der gestern mitgeteilten Einnahme von Mitrovica haben die
k. u. k. Truppen 10000 Serben gefangengenommen und 6 Mörser, 12 Feldgeschütze,
zahlreiche Fuhrwerke, Munition allerart, 7 Lokomotiven, 130 Waggons und
viel anderes Kriegsgerät erbeutet. Eine österreichisch-ungarische
Kolonne gewann über Mitrovica hinausrückend die Gegend von Vucitrn.
Südlich davon sind deutsche und bulgarische Kräfte im Begriff,
die Sitnica zu überschreiten. In den Kämpfen um Pristina sind
6800 Gefangene eingebracht und 6 serbische Geschütze erbeutet worden.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v.
Hoefer, Feldmarschalleutnant. 1)
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