Der
österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Die
planmäßige Zerstörung von Görz
Wien,
26. November.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Keine besonderen Ereignisse.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Die Lage im Görzischen hat sich nicht geändert; die heftigen
Kämpfe dauern fort. Wiederholte Angriffe des Feindes gegen den Abschnitt
von Oslavija scheiterten.
Am Nordhang des Monte San Michele war das Gefecht nachts noch im Gange.
Ein Angriff auf den Gipfel dieses Berges wurde durch unser Feuer erstickt.
Vorstöße gegen den Raum von San Martino wurden abgeschlagen.
Je deutlicher die Italiener die Nutzlosigkeit auch ihrer jüngsten
Offensive erkennen müssen, desto häufiger fallen schwere Bomben
und Brandgranaten in die Stadt Görz, die nun planmäßig
in Trümmer geschossen wird. Täglich steigt die Zahl der abgebrannten
und zerstörten Häuser und Kirchen. Der bisherige Schaden an
Baulichkeiten ist mit 25 Millionen Kronen zu bewerten, jener an Privateigentum,
Kunstwerken und Sammlungen
überhaupt nicht abzuschätzen.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Die an der oberen Drina kämpfenden k. u. k. Truppen drängten
den Feind über den Goles- und den Kozarasattel und nahmen Cajnice.
Auch auf der Giljeva Planina südwestlich von Sjenica wurden die Montenegriner
von unseren Bataillonen geworfen. Südlich von Novibazar ersteigen
unsere Kolonnen die Mokra Planina. Südwestlich von Mitrovica vertrieben
wir eine serbische Nachhut. Das Amselfeld ist völlig im Besitz der
Verbündeten.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v.
Hoefer, Feldmarschalleutnant. 1)
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