Der türkische Heeresbericht:
Niederlage
der Engländer an der Irakfront
Konstantinopel,
2. Dezember.
An der Irakfront verfolgen unsere Truppen den Feind energisch, um
die Niederlage der Engländer zu vervollständigen. Wir haben
festgestellt, daß die feindlichen Verluste in den Kämpfen vom
23. bis 26. November 5000 Mann übersteigen. Abgesehen davon, verlassen
eine Reihe demoralisierter Offiziere und Soldaten ihre Truppenteile, um
sich in die Umgegend zu retten. Der Feind hatte an einem einzigen Tage
mit seinen Dampfschiffen ungefähr 2900 Verwundete fortgeschafft.
Der politische Agent im englischen Hauptquartier Sir Komel befindet sich
unter den Verwundeten. Da der Feind seinen Rückzug auch in dem stark
befestigten Azizie nicht hat zum Stillstand bringen können, hat er
versucht, sich mit seiner Nachhut und unter den. Schutze seiner Monitoren
15 Kilometer südwestlich dieser Örtlichkeit zu halten, aber
durch einen in der Nacht vom 30. November zu 1. Dezember von uns unternommenen
überraschenden Angriff wurde der Feind gezwungen, sich weiter in
der Richtung auf Kut el Amara, 170 Kilometer südlich von Bagdad,
zurückzuziehen. Wir fanden in der Stadt Azizie und ihrer Nachbarschaft
viel Mundvorrat, Munition und verschiedenes Kriegsgerät. Unsere in
die Umgebung entsandten Krieger erbeuteten etwa 100 Kamele des Feindes
Die Tatsache, daß es dem Feinde nicht mehr gelang, auch nur einen
kleinen Teil der Gegenstände und des Kriegsmaterials, das er im Stich
ließ, anzuzünden, und daß er eine Menge von Gegenständen,
die den Offizieren gehörten, und von technischen Ausrüstungsgegenständen
nicht mehr mit sich führen konnte, ist ein Beweis für die Größe
seiner Niederlage. Außerdem erbeuteten wir ein Kriegsmotorboot und
einen eisernen Leichter, der mit Mundvorrat und Munition angefüllt
war, sowie ein Flußschiff.
Wir stellten fest, daß der Feind auf seinem fluchtartigen Rückzuge
mehrere Kisten Munition in den Tigris geworfen hatte.
Die Engländer teilten, um ihre Niederlage zu verheimlichen, der Bevölkerung
in der Umgegend mit, daß sie einen Waffenstillstand mit uns geschlossen
hätten, aber die schnelle Verfolgung durch unsere Truppen kennzeichnet
dies als bloße Ausflucht. Von vier Flugzeugen, die wir dem Feinde
abgenommen haben, wurden drei wiederhergestellt und führen jetzt
über den feindlichen Reihen ihre Flüge aus.
An der Kaukasusfront ließ der Feind in der Gegend von Wan bei einem
Gefecht am 30. November mit unseren fliegenden Abteilungen 250 Tote auf
dem Kampfplatze zurück.
An der Dardanellenfront bei Anaforta nahmen unsere Patrouillen einen Teil
der feindlichen Drahthindernisse und Gräben und machten einige Gefangene.
Am 30. November eröffnete der Feind mit seinen Batterien zu Lande
und zu Wasser ein Feuer nach verschiedenen Richtungen, das gewisse Zeit
hindurch andauerte, aber wirkungslos blieb. Unsere Artillerie trat ebenfalls
in Tätigkeit und nahm feindliche Soldaten, die ohne Deckung im Lager
bemerkt worden waren, sowie Munitionswagen des Feindes aufs Korn. Die
Munitionswagen wurden zerstört. Bei Ari Burun dauerte der Kampf der
Artillerie, der Bombenwerfer und Maschinengewehrabteilungen an. Der Feind
versuchte, die Schützengräben bei Kanlisirt, die in der letzten
Zeit von uns zerstört worden waren, wiederherzustellen, wurde aber
durch unser Feuer daran verhindert. Nachmittags eröffnete ein feindlicher
Kreuzer das Feuer auf die Stellungen unseres linken Flügels, wurde
aber durch das Gegenfeuer unserer Torpedoboote gezwungen, sich zu entfernen.
Bei Sed ül Bahr fand ebenfalls gegenseitige Beschießung statt,
die von Zeit zu Zeit nachließ. Unsere Artillerie brachte eine feindliche
Batterie zum Schweigen, die die anatolische Küste der Meerenge zu
beschießen versuchte. Nachmittags fielen Geschosse, die von einem
feindlichen Panzer vom Typ "Agamemnon" in der Richtung auf Kilid
Bahr abgefeuert wurden, auf ein dort gelegenes Hospital, töteten
vier und verwundeten 20 Soldaten. Eines unserer Kampfflugzeuge nötigte
ein feindliches Flugzeug, das Katepe überflog, zur Flucht.
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