Der Weltkrieg am 5. April 1916

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

Karte zum 1. Weltkrieg: Verdun

 Der deutsche Heeresbericht:

Das Ergebnis der Luftkämpfe im März

Großes Hauptquartier, 5. April.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Die Artilleriekämpfe in den Argonnen und im Maasgebiet dauern in unverminderter Heftigkeit fort. Die Lage ist nicht verändert.
Links der Maas hinderten wir die Franzosen an der Wiederbesetzung der Mühle nordöstlich von Haucourt. In der Gegend der Feste Douaumont sind auch gestern vor unseren Linien südwestlich der Feste und unseren Stellungen im Nordteile des Caillettewaldes wiederholte Gegenangriffe des Feindes blutig zusammengebrochen.
An der lothringischen und elsässischen Front führten unsere Truppen mehrere glückliche Patrouillenunternehmungen durch.
Ergebnis der Luftkämpfe an der Westfront im März: 
Deutscher Verlust:
Im Luftkampf 7, durch Abschuß von der Erde 3, vermißt 4, im ganzen 14 Flugzeuge.
Französischer und englischer Verlust: 
Im Luftkampf 38, durch Abschuß von der Erde 4, durch unfreiwillige Landung innerhalb unserer Linien 2, im ganzen 44 Flugzeuge.
25 dieser feindlichen Flugzeuge sind in unsere Hand gefallen.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Im Frontabschnitt zwischen Narocz- und Wiszniewsee verstärkte die russische Artillerie ihr Feuer.
Balkankriegsschauplatz:
Nichts Neues.

Oberste Heeresleitung. 1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Keine Veränderung an den k. u. k. Fronten

Wien, 5. April.
Amtlich wird verlautbart:
Lage überall unverändert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der türkische Heeresbericht:

Tätigkeit der türkischen Flotte im Schwarzen Meer

Konstantinopel, 5. April.
Das Hauptquartier teilt mit:
An der Irakfront keine Veränderung.
An der Kaukasusfront fand ein Zusammenstoß von Erkundungsabteilungen statt. Ein feindlicher Kreuzer warf 100 Geschosse gegen die Küste bei Eduindjik, westlich von Eregli, erzielte aber keine Wirkung. Am 3. April beschoß unsere Flotte mit Erfolg die feindlichen Stellungen an der kaukasischen Grenze. Die feindlichen Truppen wurden durch diesen unerwarteten Angriff überrascht, verließen ihre Stellungen und flohen in Unordnung, wobei sie eine Menge von Toten und Verwundeten zurückließen.
An demselben Tage beschoß und versenkte unsere Flotte ein russisches Schiff, das mit Munition beladen war. In der Nacht vom 3. zum 4. April versenkte der Kreuzer "Midilli" (vordem "Breslau") einen großen feindlichen Segler, der mit Kriegsgerät und anderem Material beladen war, und nahm die Besatzung gefangen.  Am 4. April früh begegnete "Midilli" einer russischen Flotte, bestehend aus einem großen Schiffe der Klasse "Kaiserin Marie", einem Kreuzer und drei Torpedobooten, die sich damit begnügten, aus der Ferne wirkungslos nach "Midilli" zu feuern.

 

Rücktritt des italienischen Kriegsministers Zupelli


Vittorio Zupelli

Mailand, 5. April.
Durch ein gestern erlassenes königliches Dekret ist, wie die Blätter melden, die Demission des bisherigen Kriegsministers Zupelli angenommen worden. Generalleutnant Paolo Morone wurde zu seinem Nachfolger ernannt. Der König verlieh Zupelli motu proprio das Großkreuz des Ordens der italienischen Krone.
1)

 

Der 1. Weltkrieg im April 1916

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 4
Nationaler Verlag, Berlin (1916)

 

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