Der türkische Heeresbericht:
Konstantinopel,
22. April. An der Kaukasusfront wurden die
feindlichen Kräfte, die sich im Abschnitte von Motiki unmittelbar
südlich von Bitlis befanden, durch einen überraschenden Angriff,
den wir unternahmen, genötigt, Rückzugsgefechte in der Richtung
auf Bitlis zu liefern, wobei sie Hunderte von Toten zurückließen.
Nach einem Kampfe von vier Stunden, der sich vom Berge Kozma bis
östlich von Musch hinzog, wurde der Feind nach Osten zurückgeworfen.
In den Kämpfen, die sich am Berge Kop, in der Umgebung der Höhe
2000 bis östlich von Aschkale abspielten, wurden wurden die Angriffe
der Russen zum Stehen gebracht, und durch einen von uns unternommenen
Gegenangriff wurde der Feind von den Höhen und Abhängen nördlich
von diesem Berge zurückgeschlagen, wobei er schwere Verluste erlitt. Im
Tschorukgebiet nur Scharmützel. Eine feindliche Abteilung, die von
Trapezunt nach Süden vorzurücken versuchte, wurde im Abschnitte
von Djevizlik zum Stehen gebracht. Im übrigen finden Gefechte zwischen
unseren Küstenabteilungen und der bei Polathane gelandeten russischen
Abteilung statt. In der Nacht des 6. April hat eines unserer Wasserflugzeuge
bei einem Angriff auf Imbros und Tenedos mit Erfolg Bomben auf Einrichtungen
des Feindes am Hafen von Tenedos und ebenso auf sein Lager geworfen.
Der
türkische Sieg bei Beitissa
Über
4000 Mann englische Verluste
Konstantinopel, 22. April.
An der Irakfront büßte der Feind in der Schlacht von Beitissa,
die am 17. April auf dem rechten Ufer des Tigris, nicht auf dem
linken, wie irrtümlich im gestrigen Bericht gemeldet war, geliefert
wurde, und die mit einer Niederlage des Feindes endete, über 4000
Mann an Toten und Verwundeten ein, sowie 14 Maschinengewehre, 1
Major, 2 Offiziere und einige Soldaten, die er in unseren Händen
zurückließ. Die auf diesem Ufer des Tigris gelieferten Schlachten
lassen sich bis einschließlich dem 20. April, das heißt bis zur
letzten Phase der Schlacht vom 17. April, folgendermaßen zusammenfassen:
Die von unseren Truppen am 17. April unternommenen Gegenangriffe
zur Wiedereroberung der vorgeschobenen Stellungen von Beitissa dauerten
in der Nacht zum 18. April 7 1/2 Stunden lang an. Schließlich wurden
die beiden auf dieser Front befindlichen feindlichen Brigaden aus
ihren Stellungen verjagt. Inzwischen sandte der Feind drei Brigaden,
um unsere Angriffskolonnen in der Flanke zu überraschen und um den
Rückzug seiner eigenen Kräfte aufzuhalten und sie wieder vorzutreiben.
Die herbeigeeilten Brigaden konnten keinerlei Ergebnis erzielen
und zogen sich mit den Brigaden der vorderen Front zurück. Wir erbeuteten
in den von uns wiedereroberten vorgeschobenen Stellungen 13 Maschinengewehre,
während wir seinerzeit nur ein Maschinengewehr dort zurückgelassen
hatten, und machten 1 Major, 2 Offiziere und 13 Soldaten zu Gefangenen.
In den Kämpfen allein in dieser Front zählten wir über 2000 feindliche
Leichen. Die Gesamtverluste des Feindes werden auf mindestens 4000
Mann geschätzt. Am 18. April herrschte Ruhe. Am 19. April vormittags
unternahm der Feind in Stärke von einer Division einen verzweifelten
Gegenangriff gegen unsere vorgeschobenen Stellungen bei Beitissa.
Wir ließen ihn bis auf 10 Meter an unsere Gräben herankommen, dann
griffen unsere Truppen mit dem Bajonett an und zwangen den Feind,
sich unter Zurücklassung von zahlreichen Toten fluchtartig zurückzuziehen.
Außerdem eroberten wir noch ein Maschinengewehr. Am 20. April machte
der Feind keinen Angriffsversuch und schien mit dem Abtransport
der Verwundeten und der Beerdigung der Toten beschäftigt zu sein.
Während dieser vier Tage fand keine wichtige Aktion auf dem linken
Ufer des Tigris, in der Gegend von Felahie, statt, abgesehen von
einer zeitweilig aussetzenden Beschießung. Bei Kut el Amara ist
die Lage unverändert.
An der Kaukasusfront fand am rechten Flügel
kein Kampf von Bedeutung statt. Ein gegen den rechten Flügel des
Tschorukabschnittes gerichteter feindlicher Angriff wurde angehalten.
Wir machten dort 1 Offizier, 60 Mann zu Gefangenen. Einige feindliche
Kriegsschiffe sind von Zeit zu Zeit an der Küste bei Smyrna erschienen.
Sie beschossen die Insel Kensten und einige Teile der Küste. Feindliche
Flugzeuge überflogen Phocen und die Vorstadt von Smyrna, Cordelia,
über der sie einige Bomben abwarfen, ohne eine Wirkung zu erzielen.
Am 20. April führte eins unserer Flugzeuge einen Überlandflug von
300 Kilometer über die Wüste bis El Kantara am Suezkanal in drei
Stunden aus. Dort belegte es die feindlichen Truppenlager erfolgreich
mit Bomben und kehrte unversehrt zurück. Unsere Kamelreiterabteilungen
überraschten in der Gegend des Kanals eine starke berittene Patrouille
des Feindes, töteten 7 Mann und verfolgten den Rest, der die Flucht
ergriff. 1)
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