Der türkische Heeresbericht:
Konstantinopel,
18. Mai.
Im Kaukasus haben wir im Abschnitte von Bitlis durch unser
Artilleriefeuer mit Schanzarbeiten beschäftigte feindliche Truppen
gestört. Am 15. Mai griff der Feind in Stärke eines Regiments zu
später Stunde unsere östlich der Ortschaft Aghnot, westlich von
Hens, aufgestellte Abteilung an. Der Kampf dauerte bis Mitternacht,
und der Angriff des Feindes scheiterte. Am 16. Mai erhielt der Feind
ein Bataillon zur Verstärkung und erneuerte den Angriff. Der Kampf
dauerte bis Mittag, schließlich wurde der Gegner gezwungen, sich
zurückzuziehen, wobei er schwere Verluste erlitt und eine Anzahl
Gefangene sowie Waffen und Munition in unseren Händen ließ. Die
Angriffe, welche der Feind am 16. Mai an vier Punkten gegen unsere
Stellungen auf dem Berg Ziaret Tepe, 40 Kilometer östlich von der
Ortschaft Baiburt, sowie gegen unsere Stellungen bei Ack Dagh, 10
Kilometer südlich von dem genannten Berge, machte, wurden sämtlich
mit ungeheuren Verlusten für den Feind abgeschlagen. Am linken
Flügel im Küstenabschnitt beschäftigte sich der Feind mit
Befestigungsarbeiten.
Am 16. Mai nachmittags feuerte ein feindliches Wachtschiff auf die
Umgebung von Tschesme an der Küste von Smyrna einige Geschosse ohne
Wirkung ab und zog sich dann zurück. Auf dem feindlichen Monitor,
der an der Küste der Insel Kensten gestrandet ist, rief das Feuer
unserer Artillerie einen Brand hervor. Von dem Schiff ist nur noch
ein Wrack vorhanden.
An der Kaukasusfront hat unsere Artillerie auf dem rechten Flügel
feindliche Lager unter wirksames Feuer genommen. Örtliche
Feuerkämpfe, Scharmützel von Patrouillen in der Mitte und auf dem
linken Flügel.
Zwei feindliche Flugzeuge, die, von Tenedos kommend, die Meerenge
überflogen, wurden durch unser Feuer vertrieben. In den Gewässern
von Smyrna schossen zwei feindliche Kriegsschiffe einige Granaten
auf gewisse Örtlichkeiten und zogen sich dann zurück.
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