DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT
Englisch-französische Vorstöße abgewiesen
Großes
Hauptquartier, 30. Juni. Oberste Heeresleitung. 1) |
Der österreichisch-ungarische
Heeresbericht:
Erbitterte Kämpfe zwischen Kuty und KolomeaWien,
30. Juni. Der Stellvertreter
des Chefs des Generalstabes |
Die Übertreibungen in den russischen TagesberichtenWien,
30. Juni. (W. B.) |
Konstantinopel,
30. Juni. (W. B.) |
Die Unruhen an der arabischen KüsteKonstantinopel,
30. Juni. (W. B.) |
Die Verurteilung Sir Roger Casements
Nach
der Art, in der England mit den Teilnehmern des irischen Ausstandes
verfahren ist und die sich von den russischen Feldgerichten nach der
Revolution von 1906 nicht wesentlich unterschied, wie nach der
Formulierung der Anklage konnte man einen anderen Ausgang des gegen
Sir Roger Casement geführten Prozesses als die Verurteilung zum
Tode nicht wohl erwarten. Das englische Regiment nutzt die Gewalt,
die es über Irland hat, aus, und da die Justiz, welche über das,
was in Irland geschieht, englisch ist, so ergab sich klar, daß auch
Casements Taten mit englischem Maße gemessen werden würden. Wenn
der Dichter Maria Stuart sagen läßt, daß der Brite gegen den
Schotten nicht gerecht sein kann, so kann er es ebensowenig gegen
den Iren, den er durch Jahrhunderte mißhandelt und zur Verzweiflung
getrieben hat. Nach der englischen Rechtsauffassung mag das, was
Casement getan hat, ein schweres Verbrechen am britischen Imperium
sein und dem entspricht auch das Urteil des Gerichtshofes. In Irland
und Amerika werden diejenigen Iren, denen das Vaterland am Herzen
liegt, anders über das Urteil denken, selbst viele von denen, die
heute aus den Rücksichten politischer Nützlichkeit ihren Frieden
mit der herrschenden Gewalt machen. |
TEXTQUELLEN:
1)
Amtliche
Kriegs-Depeschen
Nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
4.
Band
Nationaler Verlag, Berlin SW 68
(1916)
2) "Frankfurter Zeitung" (1916)
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