Der Weltkrieg am 18. Juli 1916

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

Der deutsche Heeresbericht:

Starke russische Angriffe bei Riga zurückgeworfen

Großes Hauptquartier, 18. Juli.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Auf dem nördlichen Teile der Front wurden an zahlreichen Stellen feindliche Patrouillen vor unseren Hindernissen abgewiesen. Eine unserer Patrouillen nahm im englischen Graben östlich von Vermelles einen Offizier, vier Unteroffiziere und elf Mann gefangen. 
Zu beiden Seilen der Somme benutzten unsere Gegner den Tag zur Feuervorbereitung. Starke Angriffe, die sich abends und nachts gegen Pozières und die Stellung östlich davon, gegen Biaches-Maisonette-Barleux und gegen Soyecourt richteten, wurden überall unter großer Einbuße des Feindes zum Scheitern gebracht. 
Im Maasgebiet zeitweise lebhafte Feuer- und kleinere Handgranatenkämpfe.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg:
Die Russen setzen südlich und südwestlich vor Riga ihre starken Angriffe fort, die vor unseren Stellungen blutig zusammenbrechen oder da, wo sie bis in unsere Gräben gelangen, durch Gegenstöße zurückgeworfen werden.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern:
Keine besonderen Ereignisse.
Heeresgruppe des Generals v. Linsingen:
Die Lage ist im allgemeinen unverändert Russische Angriffe sind westlich und südwestlich von Luck glatt abgewiesen.
Armee des Generals Grafen v. Bothmer:
Abgesehen von kleinen Vorfeldkämpfen keine Ereignisse.
Balkankriegsschauplatz:
Nichts Neues.

Oberste Heeresleitung. 1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Russische Angriffe in Wolhynien abgeschlagen

Wien, 18. Juli. 
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
In der Bukowina und im Raume nördlich des Prislopsattels verlief der gestrige Tag ohne nennenswerte Begebenheit. 
Bei Zabie und Tatarow drückten die Russen unsere vorgeschobenen Posten zurück. Angriffe auf unsere Hauptstellung scheiterten unter
großen Feindverlusten. 
Auch nördlich von Radziwillow und südwestlich von Luck wurden feindliche Vorstöße abgeschlagen.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Im Ortlergebiet wurde ein feindlicher Angriff auf das Thurwieser Joch abgewiesen. Die Stadt Riva, unsere Front zwischen dem Borcola-Paß und dem Astach-Tal sowie einzelne Abschnitte in den Dolomiten standen unter lebhafterem Artilleriefeuer. 
An der Kärntner-Front dauern die Geschützkämpfe im Fella- und Raiblerabschnitt fort. Auch Malborgeth wurde nachts von der italienischen Artillerie beschossen. Im Fratteugraben (nordwestlich von Pontebba) war abends starker Gefechtslärm hörbar. Von unserer Seite befanden sich dort keine Truppen im Kampf. 
An der Isonzofront entwickelte die feindliche Artillerie namentlich gegen den Görzer Brückenkopf eine regere Tätigkeit.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Nichts Neues.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der Seekrieg

Berlin, 18. Juli. (W. B. Amtlich.)
Am 11. Juli hat eins unserer U-Boote die Eisenwerke von Seaham an der englischen Ostküste beschossen. In der Zeit vom 10. bis 14. Juli sind an der englischen Ostküste durch unsere U-Boote sieben englische Fischdampfer und zwei Fischerfahrzeuge vernichtet worden. (Alle englischen Fischerfahrzeuge leisten, wie man weiß, Bewachungs- und Meldedienst für die englische Marine, gleichgültig, ob sie von der Admiralität gechartert sind oder nicht. D. Red.)

Berlin, 18. Juli. (W. B. Amtlich )
Am 17. Juli griffen drei russische Flugzeuge einen Teil unserer leichten Seestreitkräfte am Eingang zum Rigaischen Meerbusen an und warfen ohne Erfolg Bomben ab. Durch unser Abwehrfeuer wurde ein Flugzeug abgeschossen, die beiden anderen werden vertrieben.
2)

 

Der 1. Weltkrieg im Juli 1916

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TEXTQUELLEN:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen
Nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
4. Band
Nationaler Verlag, Berlin SW 68
(1916)

2) "Frankfurter Zeitung" (1916)

 

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