Der deutsche Heeresbericht:
Die
Bergnase bei der Feste Souville genommen
Großes
Hauptquartier, 2. August.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Nördlich der Somme griff der Feind abends mit sehr starken
Kräften, aber vergeblich den Abschnitt von Maurepas bis zur Somme
an, nachdem er bereits am Nachmittag bei einem Teilunternehmen gegen
das Gehöft Monacu durch raschen Gegenstoß deutscher Bataillone
eine blutige Schlappe erlitten hatte. An der Straße Maricourt-
Clery ist er bis zu unserem völlig eingeebneten Graben
vorgedrungen. Die feindlichen Verluste sind wieder erheblich.
Südlich der Somme haben sich bei Belloy und Estrées örtliche
Kämpfe abgespielt.
Rechts der Maas machten wir nordwestlich und westlich des Werkes
Thiaumont Fortschritte, gewannen die Bergnase nordöstlich der Feste
Souville und drückten den Feind im Bergwalde sowie im
Lauféewäldchen wesentlich zurück. An unverwundeten Gefangenen
sind 19 Offiziere, 923 Mann eingebracht und 14 Maschinengewehre
geborgen.
Englische Patrouillen, die im Abschnitt Ypern-Armentières besonders
tätig waren, wurden überall abgewiesen.
Die feindlichen Fliegerangriffe gegen Ortschaften hinter dem
nördlichen Teile unserer Front wurden wiederholt. Von
militärischem Schaden ist kaum zu reden, die Verluste unter der
Bevölkerung mehren sich. Wie nachträglich gemeldet wurde, ist in
der Nacht zum 31. Juli auch Arlon in Belgien angegriffen worden. Das
Jesuitenkloster und die Kirche sind getroffen.
Durch Abwehrfeuer wurden drei feindliche Flugzeuge, und zwar
nördlich von Arras, südwestlich von Bapaume und bei Pozières, im
Luftkampf eins bei Monthois abgeschossen.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Auf dem nördlichen Teile der Front keine wesentlichen
Ereignisse.
Südwestlich von Pinsk wiederholten sich die russischen
Unternehmungen beiderseits des Nobel-Sees mit verstärkten Kräften
und dehnten sich auch auf die Gegend von Lubieszow (am Stochod) aus.
Sie wurden glatt abgewehrt.
Mehrfache Angriffe im Stochod-Bogen (nordöstlich der Bahn
Kowel-Rowno) brachen bereits im Sperrfeuer vollkommen zusammen.
Immer wieder lief der Gegner ohne Rücksicht auf seine großen
Menschenverluste gegen unsere Stellungen zwischen Witonicz und der
Turya an; alle seine Anstrengungen blieben erfolglos
Bei der Armee des Generals Grafen v. Bothmer sind feindliche
Teilangriffe in der Gegend westlich von Wisniowczyk (an der Strypa)
und bei Welesniow (am Koropiec) gescheitert.
Balkan-Kriegsschauplatz:
Die Lage ist unverändert.
Oberste Heeresleitung. 1)
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